Jemen

 Einwohnerzahl: 23 Millionen, Tendenz: rasch steigend.

 Wirtschaftliche Lage: Der Jemen ist das ärmste arabische Land überhaupt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt in absoluter Armut. Rund 70 Prozent der Staatseinnahmen stammen aus dem Erdölexport, doch die Erdölvorkommen werden in etwa zehn Jahren erschöpft sein. Da ein Großteil der Lebensmittel – wie fast alles andere – importiert wird, steigt das Handelsbilanzdefizit kontinuierlich.

 Nord-Süd-Konflikt: Im Norden schwelt ein Konflikt mit den Huthi-Rebellen, die einer schiitischen Sekte angehören. Der Süden, 1990 mit dem Norden vereinigt, will sich wieder abtrennen. Der Grund: die Marginalisierung des Südens durch die Regierung im nordjemenitischen Sanaa. Da sich 80 Prozent der Erdölvorkommen im Süden befinden, wird die Regierung eine Sezession notfalls mit Gewalt verhindern.

 Al-Qaida: Die Islamisten der arabischen Halbinsel nutzen den zunehmenden Staatszerfall des Jemens zu immer häufigeren Angriffen auf Touristen, Ölquellen oder Regierungsmitglieder. (ant)