DROGENANBAU
: Wachsender Bedarf an Opium

FRANKFURT AM MAIN | In Indien dürfen rund 45.000 Bauern in drei Bundesstaaten mit einer Lizenz der Drogenbehörde Schlafmohn anbauen. Aus dem Rohopium werden Morphium und Codein für Schmerzmittel gewonnen, berichtet das Fachmagazin Welt-Sichten. Das indische Beispiel wird als Modell für Afghanistan diskutiert, den weltgrößten Produzenten von Opium für illegale Drogen. Indien erlaubt seit 1961 den Anbau von Mohn, Koka und Cannabis nur noch zu wissenschaftlichen und medizinischen Zwecken. Die USA decken einen Großteil ihres legalen Opiumbedarfs in Indien und der Türkei. Lizenzen und Anbaumengen werden vom UN-Drogenkontrollrat zugeteilt und überwacht. Deutschland hat demnach für 2010 einen Bedarf von 2 Tonnen Morphium und 46 Tonnen Codein angemeldet. In indischen Dörfern beaufsichtigt ein Ombudsman die Opiumernte, die dort per Hand erfolgt. Ob die Kontrolle funktioniert, ist allerdings umstritten. Die Weltgesundheitsorganisation sieht einen wachsenden Bedarf an Schmerzmitteln in der Palliativmedizin. Auch hätten viele Menschen in Entwicklungsländern bisher noch kaum Zugang zu Schmerzmitteln. (epd)