UNTERM STRICH

Die frühen Werke des Johannes Vermeer (1632–1675) werden vom 3. September bis zum 28. November in der Dresdener Alten Galerie ausgestellt. Die Ausstellung „Der frühe Vermeer“ vereint erstmals alle Frühwerke des Niederländers, darunter „Bei der Kupplerin“ (1656) und „Christus bei Maria und Martha“ (1654/55). Vermeer gilt neben Rembrandt und Franz Hals als bedeutendster holländischer Maler des 17. Jahrhunderts.

Den diesjährigen Ehrenpreis für Deutsche Schallplattenkritik erhält am 3. Oktober in Hechingen der Liedermacher, Dichter, Kabarettist und Schriftsteller Christof Stählin. Die Jury würdigt Stählins herausragende künstlerische Leistungen als „präziser Beobachter und Wortmetz, Tondichter und Sänger“ sowie als „heimlicher Doyen der Waldeck-Lieder-‚macher‘“. Daneben hebt sie auch sein Wirken als Mentor des künstlerischen Nachwuchses hervor. Denn Stählins seit 1989 bestehende Akademie für Poesie und Kunst SAGO haben viele bekannte Künstler wie die Sängerin Judith Holofernes oder den Kabarettisten Eckart von Hirschhausen durchlaufen.

Keine weiteren Einsparungen in der Kultur. Die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, kritisierte im Rheinischen Merkur, Kultur habe in der Krise keine Lobby. Mit den Schulden schrumpften auch die Investitionen. Es werde „kalt in Deutschland“, so Bahr wörtlich, wenn Kultur aus den Städten, Stadtteilen und Dörfern verschwinde. Auch die Kirchen als Teil der Gesellschaft könnten nicht stumm ertragen, dass Städte und Landschaften immer mehr geistig verarmten und Menschen verstummten.

Der französische Schriftsteller und Sinologe Franzois Jullien bekommt am 3. Dezember im Bremer Rathaus den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung. Der 59-jährige Jullien wird mit dem mit 7.500 Euro dotierten Preis für seine bedeutenden China-Kenntnisse geehrt. Er wolle China – und über diesen Umweg auch Europa und das westliche Denken in seiner Eigenheit – besser verstehen, so ein Jurymitglied.