Lehrer gesucht

Den Berufsschulen in NRW gehen die Lehrer aus, kritisieren Gewerkschafter. Land soll Lücken schließen

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor einem dramatischem Lehrermangel an den Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen. Als Folge sei mit mehr Ausbildungsabbrüchen und einer höheren Durchfallquote in den Abschlussprüfungen zu rechnen, sagte gestern Elke Hannack, Vizechefin des DGB NRW. Sie appellierte an die Landesregierung, gegenzusteuern. Auch die Berufskollegs seien aufgefordert, „ihr Bildungsangebot streng am Bedarf der Jugendlichen zu orientieren“.

Der Unterrichtsausfall an den Berufskollegs nehme immer problematischere Formen an. „Von einem bedarfsdeckenden Unterrichtsangebot an den berufsbildenden Schulen in NRW kann schon lange keine Rede mehr sein,“ kritisierte Hannack. Laut Verordnung hätte jeder Schüler und jede Schülerin einen Anspruch auf mindestens 480 Jahresstunden Unterricht im berufsbezogenen oder aber berufsübergreifenden Bereich, wie Deutsch, Religion oder Sport. Davon würden in der Realität an einzelnen Schulen schon jetzt nur noch 400 Jahresstunden gegeben. Hannack fordert die Landesregierung auf, ein mittel- und langfristiges Konzept zur Versorgung mit LehrerInnen vorzulegen.

Um Lücken an den Schulen schneller schließen zu können, bietet Nordrhein-Westfalen angehenden Lehrern in diesem Jahr wieder einen zusätzlichen Einstellungstermin an. „Junge Lehrer sollen möglichst ohne Wartezeiten vom Studium in die Schule wechseln“, sagte Landesschulministerin Barbara Sommer (CDU) gestern in Düsseldorf. Für den zusätzlichen Termin am 9. August seien noch Ausbildungsplätze im Vorbereitungsdienst frei. Das Angebot gilt für Lehrämter an allen Schulformen außer Grund- und Sonderschulen.