kinotaz NordA

Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson

„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Die Schildkröte panzert sich gegen Heckenschützen, der Waschbär läuft Gefahr, in die Luft zu fliegen, wenn der Rasen gesprengt wird. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Aguirre, der Zorn Gottes Deutschland 1972, R: Werner Herzog, D: Klaus Kinski, Helena Rojo, Peter Berling

“Ende des Jahres 1560 bricht ein riesiger Expeditionszug von Spaniern und Indianern unter der Führung von Gonzalo Pizarro von den peruanischen Anden auf, um das sagenhafte Goldland El Dorado zu suchen, das in den Amazonas-Niederungen liegen soll. Mit einer visuellen Sensibilität, die im deutschen Film ihresgleichen sucht, protokolliert Herzog den allmählichen Tod eines Traums, erfindet ungemein suggestive Bilder, die sich, wie die Figuren, immer weiter von der vertrauten Wirklichkeit entfernen, um schließlich in einem halluzinatorischen Finale zu kulminieren. Das geschieht so mühelos und selbstverständlich, wie man es zum Beispiel von Louis Bunuel kennt. Wahn und Wirklichkeit, Mythos und Geschichte gehen nahtlos ineinander über.“ (Kölner Stadtanzeiger) HH

Asterix und die Wikinger Frankreich/Dänemark 2006, R: Stefan Fjeldmark, Jesper Möller

„Das achte Asterix-Zeichentrickabenteuer punktet mit exzellenter Grafik, prominenter Synchronisation und einer actionreichen Dramaturgie mit liebenswerten Zweideutigkeiten aus der Comicvorlage ‚Asterix und die Normannen‘. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen. Das liegt vor allem am versuchten Spagat zwischen Hinkelsteinzeit und Neuzeit.“ (tip) H, HB, HH

B

Bambi 2 – Der Herr der Wälder USA 2006, R: Brian Pimental, Jun Falkenstein

„In der Fortsetzung des Klassikers von 1942 arrangiert sich das mutterlose Kitz mit Papa Hirsch. Wem es gelingt, die XXL-Portion Pathos, den moralischen Zeigefinger und die schmalzige Musik zu ignorieren, die Zuschauer oberhalb des Vorschulalters unter Zuckerschock setzen, findet in ‚Bambi 2‘ eine herzige Coming-of-Age-Story mit putzigen Dialogen. Dass sich die Macher Mühe gegeben haben, davon zeugen neben den schön altmodischen Bildern auch zahllose Referenzen an den ersten Teil.“ (Cinema) HB

Battle in Heaven Mexiko/Belgien/Frankreich, R: Carlos Reygadas, D: Marcos Hernández, Anapola Mushkadiz

„Befremdliches Drama über einen Kriminellen und seine Buße. Mal ehrlich: Nicht jeder Film, in dem hässliche Laiendarsteller trantütig durch die Gegend schleichen, kryptisches Zeug faseln und lustlosen Sex haben, ist Filmkunst. Der Mexikaner Carlos Reygadas rankt solcherlei Frustszenen um eine nur vage skizzierte Story: Der dicke Marcos ist traurig, weil das Baby, das er gekidnappt hat, gestorben ist. Deshalb muss er Buße tun. Und ganz viel ficken. Will dabei ernsthaft irgendjemand zugucken?“ (Cinema) H, HH

Born To Fight / Kerd ma lui Thailand 2004, R: Panna Rittkrai / Originalfassung mit Untertiteln

„Um ihren Anführer aus dem Knast zu pressen, richtet eine militante Gangsterbande in einem Dorf ein Massaker an und nimmt die Überlebenden - darunter eine Sportlermannschaft und der Elite-Cop Daew - als Geiseln. Bis sich die Gefangenen zusammenrotten und ihren schwer bewaffneten Peinigern mit Holzpfählen und fliegenden Handkanten entgegentreten. Brutalo-Spektakel im Fahrwasser des letztjährigen Thai-Hits „Ong-bak“, dessen 45-minütiger (!) Showdown mit unspektakulären Kampfeinlagen und einfallslosen Dauerexplosionen langweilt.“ (Cinema) HH

C

Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines

„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld, der von Kino-Sternstunden wie „Men in Black“ bis zu Vollgurken à la „Wild Wild West“ die gesamte Bandbreite cineastischer Qualität in seiner Filmografie vereint, gelang dieses relative Kunststück nun bei „Die Chaoscamper“. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema) H, HB, HH, Ol

Cremaster Cycle 1–5 USA 1999, R: Matthew Barney / Originalfassung ohne Untertitel

“Der US-Bildhauer, Regisseur und Schauspieler Matthew Barney drehte die insgesamt fünf filmischen Kapitel nicht chronologisch, sondern so, wie die von ihm als ,mythologisch‘ bezeichneten Drehorte zur Verfügung standen. Barneys Methode, den menschlichen Körper als skulpturales Werkzeug im Raum einzusetzen, gilt als grundlegende Fortschreibung der Kunst des 20. Jahrhunderts. Matthew Barney lebt und arbeitet in New York und ist mit der isländischen Sängerin Björk liiert.“ (taz) HB

D

Dave Chappelle‘s Block Party USA 2005, R: Michel Gondry, D: Dave Chappelle, Erykah Badu

„Der amerikanische Comedy-Star Dave Chappelle feiert in Brooklyn eine Block Party und lädt sowohl Anwohner als auch musikalische Top-Stars wie Kanye West, Mos Def und Erykah Badu ein. Der Film verfolgt die Vorbereitungen der Party als auch die Partie selbst, die am Samstag Nachmittag losgeht und in erst in den frühen Morgenstunden endet. Bei seiner Block-Party vereint Dave Chappelle Musikgrößen, Fans und eine große Brooklyner Nachbarschaft zu einem der größten Hip-Hop Festivals aller Zeiten. Gepaart mit dem komödiantisch-charmanten Wesen Chappelles, wird die durchaus auch sozialkritische Dokumentation zu einem sehenswerten Vergnügen. (moviemaze) HH

The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen

„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) DEL, H, HB, HH, Hl, Ol

E

Eine fatale Entscheidung Frankreich 2005, R: Xavier Beauvois, D: Nathalie Baye, Jérome Bertin

„In seinem Polizeifilm erzählt Regisseur Xavier Beauvois von zwei Polizisten, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen: Für den frisch von der Polizeischule kommenden Antoine ist der Alltag auf dem Revier ganz neu – er blickt mit der Neugier des Anfängers auf seinen Beruf. Kommissarin Vaudieu hingegen hat die meisten Illusionen schon hinter sich gelassen – sie kehrt nach einem Alkoholentzug und drei Jahren Schreibtischarbeit auf einen Posten als Ermittlungsbeamtin zurück.“ (tip) H, HB

Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic

„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt „Esmas Geheimnis“ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip)H, HB, HH

F

The Fast and the Furious: Tokyo Drift USA 2006, R: Justin Lin, D: Lucas Black, Lil‘ Bow Wow

„Weil er bei illegalen Autorennen in Kalifornien mitmischt, wird Hitzkopf Sean zu seinem Vater nach Japan geschickt. Doch auch dort lässt er den Fuß nicht vom Gaspedal und legt sich mit dem König der Drift-Szene von Tokio an. Und der steht mit der gefürchteten Yakuza in Verbindung. Nicht von ungefähr nennt man das Genre in den USA auch „Car Porn“ (Auto-Porno). So gesehen ist der Film mit seinen getunten Sushi-Bombern, halsbrecherischen Drifts und hohem Testosteron-Anteil flotter Turbosex für echte Kerle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI OL

Fluss ohne Wiederkehr USA 1954, R: Otto Preminger, D: Robert Mitchum, Marilyn Monroe

„Goldgräberzeit, 1875 an der kanadischen Grenze: Ein Witwer, sein 10jähriger Sohn und eine Barsängerin bestehen auf der Flucht vor einem mörderischen Banditen gefährliche Abenteuer. Brillant inszeniertes Western-Melodram mit simpler, klischeehafter Handlung, das jedoch durch optimal eingesetzte Stars, attraktive Songs und vor allem die für ihre Zeit sensationellen Cinemascope-Landschaftsbilder Floßfahrt zum Kinoereignis wird.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006 , R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm

„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, Ol

G

Geheime Staatsaffären Frankreich/ Deutschland 2006, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, François Berléand

„Eine Untersuchungsrichterin bringt mit dem Instinkt einer Jägerin und geradezu stählernem Charme in genüsslich zelebrierten Verhörsitzungen korrupte Top-Manager erst aus der Fassung und anschließend zur Strecke. Sarkastisch deckt sie den Amtsmissbrauch der Drahtzieher eines Großkonzerns auf, nicht ohne die Männer im grauen Flanell auf der anderen Seite ihres Schreibtisches noch ein wenig zu quälen. „Geheime Staatsaffären“ ist eine Komödie der Macht: inszeniert (und orchestriert) mit typisch Chabrolschem Witz, jener eigensinnigen Mischung aus Subtilität und Albernheit.“ (tip)H, HB, HH, Hl, KI

Gernstls Reisen – Auf der Suche nach dem Glück Deutschland 2005, R: Franz Xaver Gernstl

“‘Gernstls Reisen‘ ist eine Zusammenstellung der skurrilen, über einen Zeitraum von 20 Jahren für das Fernsehen unternommenen Streifzüge des bayerischen Dokumentarfilmers Franz Xaver Gernstl in deutschsprachigen Gefilden. Ausgestattet mit VW-Bus, zwei Freunden und einer schönen unaufgeregten Neugier, erforscht Grimme-Preisträger Gernstl Land und bemerkenswerte Leute – vom ostdeutschen Schrebergärtner, der sich einen Kletterberg zwischen die Gemüsebeete gebaut hat, bis zum Theologen, der sich der Schafzucht und Käseherstellung verschrieben hat und dabei auf ,gute Gedanken‘ kommt. Ein spontan eingefangenes, so unterhaltsames wie lebensnahes Roadmovie, das von dem Geheimnis zufriedener Menschen handelt.“ (Der Spiegel) HH

Ghetto Deutschland/Litauen 2005, R: Audrius Juzenas, D: Heino Ferch, Erika Marozsán, Sebastian Hülk

“Vilna 1941: Der junge deutsche Kommandant des Ghettos Kittel ist so von der schönen, jüdischen Sängerin Haya beeindruckt, dass er sie singen lässt statt sie zu töten. Wegen ihr befiehlt er auch, das alte Theater wieder zu bespielen. Ebenso wie Haya kämpft Gens, der Chef der jüdischen Polizei, der die Anordnungen von Kittel ausführen muss, darum so viele Ghettobewohner wie möglich am Leben zu erhalten. Der junge, litauische Regisseur Audrius Juzenas legt bei seiner berührenden Adaption des auf Tatsachen basierenden, gleichnamigen Theaterstücks von Joshua Sobol über den Überlebenskampf der litauischen Juden viel Wert auf Authentizität. So drehte er die internationale Koproduktion an Originalschauplätzen.“ (Blickpunkt:Film) HB

The Giant Buddhas Schweiz 2005, R: Christian Frei

„Auf dem Weg, eine Geschichte über die von den Taliban gesprengten Buddha-Figuren in Afghanistan zu machen, verliert sich Frei (bewusst!) in vielen anderen Geschichten. Da ist die seit Generationen in ihrer Felshöhle lebende Familie, die nicht mehr dorthin zurück darf, weil die Felsen nun zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Da ist der Archäologe, der in der Wüste unbeirrt nach einer weiteren Buddha-Figur gräbt, und da ist die afghanisch-stämmige Freundin aus Übersee, die sich ihr Leben lang vergebens danach sehnte, die nun gesprengten Buddhas einmal zu erleben. Der Film zeigt ihre unterschiedlichsten Vorstellungen vom Seienden und der Kultur. Und manchmal scheint er sich wirklich zu verlieren, würde Frei nicht fragen: „Wie sagte Buddha? Nichts bleibt, alles ändert.“ (Leipzig-Almanach) HH

Good Woman – Ein Sommer in Amalfi USA/Italien 2004, R: Mile Barker, D: Helen Hunt, Scarlett Johansson

“Während der Großen Depression in den 1930er-Jahren flieht eine mittellose amerikanische Lebedame nach Europa und schleicht sich mit List und Esprit im italienischen Badeort Amalfi in die besseren Kreise ein. Verfilmung des erfolgreichen Theaterdebüts von Oscar Wilde als melancholische Komödie.“ (filmdienst) HB

H

Halbe Treppe Deutschland 2002, R: Andreas Dresen, D: Axel Prahl, Gabriela Maria Schmeide

“Dass es etwas zu lachen gibt, ist die große Überraschung in Andreas Dresens Film ,Halbe Treppe‘. Deutete doch alles – Besetzung, Schauplatz, Machart – darauf hin, dass er in Nachfolge seiner ,Polizistin‘ ein weiteres Mal ein melancholisch gepixeltes Porträt ostdeutscher Tristesse vorlegen würde. Die Kunst Dresens besteht nun darin, dass er die geweckten Erwartungen auf eine Weise übererfüllt, die ins Gegenteil umschlägt. An Stelle von Tristesse zeigt sein Film die witzigen Untiefen des Alltags, an Stelle von sozialer Härte einfach zwei Ehepaare über dreißig in einer Beziehungskrise, weshalb der Zuschauer den Film mit einem angenehmen Gefühlsmix aus Amüsement und Mitleid verlässt.“ (taz) HB

Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page

„Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. „Hard Candy“ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache. (tip) H, KI

Das Haus am See USA 2006 , R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock

„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hostel USA 2005, R: Eli Roth, D: Jay Hernandez, Derek Richardson

“In einer slowakischen Herberge fallen drei Rucksacktouristen perversen Geschäftsleuten in die Hände, die ihre Opfer zu Tode foltern. Zerlaufene Augäpfel, abgekniffene Fingerkuppen: In seiner Parabel über die dunkle Seite des Menschen und die Überwindung der eigenen Grenzen verlangt Eli Roth selbst hart gesottenen Horrorfans einiges ab. Ohne Kompromisse ignoriert er jegliche moralische Hemmschwelle und ergründet auf perfide Weise das Streben nach dem ultimativen Kick. Der drastische Schocker schaffte es bis an die Spitze der US-Kinocharts.“ (Cinema) HH

Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst

„Hui Buh – Das Schlossgespenst“ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Unter Sebastian Niemanns Regie leiht Michael „Bully“ Herbig dem computeranimierten Quälgeist ohne Fortune, der in den siebziger Jahren durch Hörspiele populär wurde, Gesicht und Stimme. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hwal – Der Bogen Südkorea 2005, R: Ki-duk Kim, D: Han Yeo-reum, Jeon Sung-hwan

„‘Hwal – Der Bogen‘ dient im Film des südkoreanischen Regisseurs Kim Ki-duk (“Bin-jip“) vor allem dazu, Amors Pfeile zu verschießen – auf erotische Rivalen. Ein 60jähriger Fischer verteidigt die Unschuld einer 16-Jährigen, die er auf seinem Kutter großgezogen hat, mit Pfeil und Bogen gegen Jungspunde. Da er die hübsche Frau selbst deflorieren möchte, zeigt er ihr auch die sanfte Saite – und fiedelt sich in ihr Herz. Kim inszeniert ein berührendes Kammerspiel auf offenem Meer, das zwar bisweilen Kurs auf eine Altherrenphantasie zu nehmen droht, aber in einer der großartigsten Entjungferungsszenen der Filmgeschichte kulminiert.“ (Der Spiegel) HH

I

Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha

„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, Ol

J

Janssen: Ego Deutschland 1989, R: Peter Voss-Andreae

“Ein in achtjähhriger Beobachtung entstandenes dokumentarisches Portrait des berühmten Hamburger Zeichners und Grafikers Horst Janssen. In Form einer kunstvollen Psycho-Montage gewährt es nicht nur Einblicke in den bizarren „Lebenskosmos“ des Künstlers. Zugleich wird im existenziellen Bild Janssens allgemeingültig das Abgründige eines „vielgesichtigen Menschentums“ reflektiert und unbeabsichtigt auch die Gefahr für den in aller Ungebundenheit nur auf sich konzentrierten „monologischen Menschen“ verdeutlicht.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

K

Krrish Indien 2006, R: Rakesh Roshan, D: Hrithik Roshan, Priyanka Chopra / Originalfassung ohne Untertitel

„In Bollywood hat so ziemlich alles immer nebeneinander Platz. Der aktuelle Superhit „Krrish“ erzählt – als Fortsetzung des Alien-Films „Koi Mil Gaya“ (2003) – vom naiven Superhelden Krrish (Hrithik Roshan) und klaut dabei freudig Elemente von „Matrix“, der Bond-Serie und auch „Crouching Tiger, Hidden Dragon“ und Co. All das aber wird, so bunt wie beliebig, verindischt, was in diesem Fall leider auch heißt: hemmungslos verkindischt. Am Ende rettet der naive Superhelden-Sohn den naiven Superhelden-Papa aus den Händen des bösen Superschurken und holt ihn aus Singapur zurück in ein idyllisches Indien irgendwo am Ende der Welt.“ (taz) H

Kurische Nehrung Deutschland 2001, R: Volker Koepp

“Eine sommerliche Erkundung der Kurischen Nehrung, jener gewaltigen, knapp hundert Kilometer langen Wanderdüne im Baltikum, einer unberührten weißen Landschaft mit Kiefern und Erlenwäldern. Große Naturpanoramen, liebevolle Beobachtungen in einer Vogelschutzwarte. In bekannter Beiläufigkeit dokumentiert Volker Koepp seine Besuche bei Einheimischen und lässt sie von ihrem Leben, ihrer familiären Geschichte und ihren bescheidenen Zukunftshoffnungen berichten.“ (tip) HB, HH, OL

L

Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins

„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Henderson als exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‘Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HH, OL

Lemming Frankreich 2005, R: Dominik Moll, D:Charlotte Gainsbourg, Charlotte Rampling

Die suizidäre Wühlmaus gibt diesem Psychodrama nicht nur seinen Titel, sondern sie verstopft auch zum Beginn des Films den Abfluss in dem adretten kleinen Haushalt eines scheinbar glücklichen Ehepaares. Aber wie kommt ein Nagetier, das nur in Skandinavien lebt, in eine schicke südfranzösische Wohnsiedlung? Und warum wirkt der Eindringling wie eine böse Saat in dieser Idylle, die schnell bedrohlich hässliche Blüten treibt und den Ingenieur Alain sowie seine Frau Bénédicte schließlich an den Rand eines existenzialistischen Abgrunds treibt? Gleich vom Anfang an baut Dominik Moll mit diesem irritierenden Rätsel eine eigenartige zweite Ebene in seinen Film ein, bei der sich das Irreale mit dem Alltäglichen mischt. „Lemming“ bietet ein subtil, subversives Kinovergnügen – und ewig droht das Nagetier. (hip) H, HB, HH, KL, OL

M

Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar

„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine und William , das mit einem blinden Dorfbürgermeister und seiner Frau die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“

(tip) H, HB, HH, KL

Man muss mich nicht lieben Frankreich 2005, R: Stéphane Brizé, D: Patrick Chesnais, Anne Consigny

„Der 50-jährige Gerichtsvollzieher Jean-Claude führt ein einsames Leben. Doch dann lässt er sich dazu hinreißen, sich für einen Tangokurs anzumelden. Die lateinamerikanischen Rhythmen bringen Schwung in sein Dasein - und führen zur Bekanntschaft mit der jungen Françoise, in die sich der Einzelgänger verliebt. Auch Françoise fühlt sich zu ihm hingezogen. Die Gefühle kommen jedoch reichlich ungelegen. Denn was Jean-Claude nicht weiß, ist, dass die Schöne die Tangoschritte für ihre Hochzeit einübt. Zauberhafte, melancholische Tragikomödie über eine zarte Amour fou.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HI

Max Ernst: Mein Vagabundieren - Meine Unruhe Deutschland 1991, R: Peter Schamoni

Das Leben von Max Ernst zwischen Dada, Surrealismus und Hopi-Indianern, zwischen Paris, New York, Arizona und Avignon war phantastisch, provozierend und frei wie seine besten Kunstwerke. Und weil Ernst sich selber mit viel poetischem und visionärem Esprit inszenierte, konnte bei diesem Portraitfilm nicht viel schiefgehen. Nur wenige Male, wenn Regisseur Peter Schamoni versucht, die Dokumentation mit eigenen künstlerischen Ideen anzureichern, verliert der Film. Zeitrafferaufnahmen von amerikanischen Landschaften oder Straßenaufnahmen wirken unmotiviert. Aber zum Glück wird meist nur ganz konventionell das ganz und gar unkonventionelle Leben von Max Ernst präsentiert. (hip) H

Moulin Rouge USA/Australien 2001, R: Baz Luhrman, D: Nicole Kidman, Ewan McGregor / Originalfasung ohne Untertitel

“Die romanhafte Geschichte vom armen Schriftsteller, der sich in eine attraktive Kurtisane verliebt, wird in den Pariser Vergnügungstempel ,Moulin Rouge‘ zur Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts verlegt. Die filmische Opulenz und Virtuosität werden auf Dauer durch allzu großes Vertrauen auf die emotionale Überzeugungskraft der tragischen Liebesgeschichte beeinträchtigt.“ (filmdienst) HB

N

Nordsee ist Mordsee Deutschland 1975, R: Hark Bohm, D: Uwe Bohm, Dschingis Bowakow

„Mit einem verwegen romantischen Jugend- und Ausreißerfilm (“Nordsee ist Mordsee“), bei dem sich die Träume von Schatzinseln und wilden Abenteuern im Hamburger Hafen und an den Ufern der Unterelbe abspielten, hatte Hark Bohm seinen ersten großen Erfolg. Uwe Bohm spielte damals den fernwehkranken Jungen aus dem Sozialwohnungsmilieu, der aus der Backsteintristesse in rote Sonnenuntergänge am Horizont zu flüchten suchte.“ (Der Spiegel) HH

O

Offside Iran 2006, R: Jafar Panahi, D: Safar Samandar, Shayesleh Irani

„Halbdokumentarisch am Rand eines Länderspiels der iranischen Nationalmannschaft in Teheran gedreht, erzählt „Offside“ mit bitterem Humor von einer kleinen Gruppe von Frauen, die bei ihren Versuchen, sich unerkannt unter die Männer zu mischen und so ins Stadion zu gelangen, erwischt wird. Die weiblichen Fans werden hinter einer Absperrung festgehalten, bewacht von jungen Soldaten, die selbst lieber dem Spiel zusehen würden. Die besonderen Abseitsregeln werden zu einer Metapher für die politische Situation im Iran, in dem eine vielfältige Zivilgesellschaft von den islamistischen Machthabern ins Abseits gestellt wurde.“ (tip) HH

Das Omen – 666 USA 2006, R: John H. Moore, D: Liev Schreiber, Julia Stiles

„30 Jahre nach Richard Donners Grusel-Klassiker ‚The Omen‘ wagt sich der irische Actionregisseur John Moore an ein – beinahe gelungenes – Remake. Dabei versucht seine Version, die zum Teil wörtlich auf dem Originaldrehbuch von David Seltzer basiert, eine sanfte Verankerung des Stoffs in unsrer (apokalyptischen?) Gegenwart. Wie schon bei Donner beginnt das Unheil damit, dass das Diplomatenpaar Robert und Katharine Thorn nach einer Fehlgeburt ein elternloses Baby zu sich nimmt, das in der selben Nacht wie ihr tot geborener Sohn zur Welt kam. Doch der kleine Damien erweist sich je länger, desto grausamer als veritabler Satansbraten.“(Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, Hl, KI

P

Piranhas USA 1978, R: Joe Dante, D: Bradford Dillman, Heather Menzies

„Ein Schwarm von Piranhas, vom Militär für den Einsatz im Vietnamkrieg gezüchtet, gelangt in amerikanische Flüsse und zerfleischt Badende. In der Nachfolge des „Weißen Hai“ und anderer Tierhorrorfilme angelegter Thriller, der Seitenhiebe auf arrogante Militärs und verantwortungslose Forscher mit massiven effekthascherischen Schocksequenzen zudeckt. (Lexikon des internationalen Films) HH

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 USA 2006, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley

„Durch den schurkischen Plan eines Agenten der East-India-Company, der einen magischen Kompass in seinen Besitz bringen will, müssen nicht nur Hochzeitspläne verschoben werden, sondern auch das Leben eines Piratenkapitäns wird um einige Abenteuer reicher. Turbulente Fortsetzung einer erfolgreichen Genreparodie, die mit ihrer Fülle von Einfällen Handlung wie Zuschauer etwas überfordert und nur wenige Überraschungen zu bieten hat. Wegen der überzeugenden Selbstironie sticht der Film dennoch aus dem Gros gängiger Genreproduktionen heraus.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Populärmusik aus Vittula Schweden/Finnland 2004, R:Reza Bagher, D: Max Enderfors, Andreas af Enehielm

“Ganz im Norden Schwedens sind die Menschen so rauh wie das Wetter, und das bedeutet, Trinkgelage sind die gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres. Hier wachsen in den sechziger Jahren Matti und Niila auf – Matti in einer schon recht liberalen Familie, Niila unter dem Terrorregime seines strengen Vaters. Als die beiden Jungen eines Tages die Beatles-Single ,Rock‘n‘Roll Music‘ hören, entdekken sie eine neue Welt. Und gründen eine Rockband. ,Populärmusik aus Vittula‘ basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Bestseller von Mikael Niemi, der auch in Deutschland 100 000 Mal verkauft wurde. Der Film ist eine einfühlsame und mitreißende Umsetzung der Coming-of-Age-Geschichte - und auf jeden Fall eine gelungene Werbung für Schwedenurlaube.“ (Der Spiegel) H

Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell

„Wolfgang Petersen setzt Monsterwellen-Fetischismus und Desinteresse an halbwegs fesselndem Personal nach „Der perfekte Sturm“ mit einem Remake von „Die Höllenfahrt der Poseidon“ fort, das nun wahrlich keiner herbeisehnte. Wenn die Figuren in der zweiten Hälfte meist schweigen, stapeln sich Action-Sequenzen recht ansehnlich, doch letztlich bleibt „Poseidon“ eine dieser rein wirtschaftlichen Interessen geschuldeten Protz-Produktionen, bei denen man nach 120 Sekunden im Detail weiß, wie das alles 120 Minuten später endet: als kreativer Schiffbruch.“(tip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

R

Rachida Algerien/Frankreich 2002, R: Yamina Bachir Chouikh, D: Ibtissem Djouadi, Bahia Rachedi / Originalfassung mit Untertiteln

„Eine junge Lehrerin wird Opfer eines Terroranschlags in Algier. Um den Terror zu entgehen, zieht sie mit ihrer Mutter aufs Land, doch dessen Idylle ist trügerisch. Auch hier werden Frauen entführt, vergewaltigt, ermordet oder von der eigenen Familie verstoßen. Ein einfacher und bewegender Film über Frauen in einer islamisch geprägten Gesellschaft. In ruhigen Bildern handelt die Autorin vom Eindringen des Terrors in den Alltag. Die Beiläufigkeit, mit der dies erzählt wird, die Atmosphäre des Dorfes und das zurückgenommene Spiel der Hauptdarsteller machen betroffen.“ (filmdienst) HH

Rebell in Turnschuhen USA 2006, R: Jessica Bendinger, D: Jeff Bridges, Missy Peregrym

„Eine in Ungnade gefallene Turnerin bringt die Ordnung an einer Elite-Sportschule durcheinander. Regiedebütantin Jessica Bendinger machte sich als Drehbuchautorin von überzuckertem Girlie-Schmonz wie „Girls United“ und „Aquamarin“ einen Namen und bedient sich auch hier gnadenlos in der Süßwarenabteilung. Ihr Film grätscht in flottem Flickflack durch die üblichen Klischees, begleitet vom Zicken-, Mauerblümchen- und Dumpfbacken-Kader. Einziger Lichtblick: Jeff Bridges als Coach Vickerman, der sich in dem akrobatischen Hühnerhaufen würdevoll behauptet und etwas Besseres als diesen Albtraum in Spandex verdient hätte.“ (Cinema) HB, HH, KL

Revenge of the Warrior – Tom Yum Goong Thailand 2006, R: Prachya Pinkaew, D: Tony Jaa, Bongkoj Khongmalai

„Coole Action, haarsträubende Handlung: Nach dem Martial-Arts-Kracher „Ong-bak“ stellt Thailands Actionstar Nr. 1 Tony Jaa nun erneut seinen Einfallsreichtum in puncto wahnwitziger Kampfchoreografie ganz ohne Netz und doppelten Boden unter Beweis. Wäre da nur nicht die abstruse und wie im Fast-Forward-Modus erzählte Story um den jungen Provinzburschen Kham (Jaa), der auf der Suche nach zwei Elefanten die gesamte Unterwelt von Sydney aufmischt.“ (Cinema) H, HB, HH

S

Das Schlangenfischkanu / Eine Flussreise in Amazonien Deutschland/Österreich 1984, R: Herbert Brödl, D: Edoardo Lagorio, Paulette Pinheiro

Zwei Dokumentaristen auf der Suche nach Lebensart und -qualität von Eingeborenen am Rio Negro in Brasilien. Der hervorragend fotografierte Film gibt weitgehend bemerkenswerte Aufschlüsse über die Mentalität der Indios, auch durch die Vermittlung eines 75jährigen Missionars. An einigen Stellen verfällt er jedoch in ideologisch verbrämte Philosophie.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Das Schloss im Himmel Japan 1986, R: Hayao Miyazaki

„Weil der japanische Kinomärchen-Erzähler Hayao Miyazaki, 65 (“Chihiros Reise“), Computer gering schätzt und seine phantastischen Szenerien noch immer in Handarbeit zeichnet, wird er nur alle paar Jahre mit einem neuen Werk fertig. Doch um seinen Fans die Wartezeit zu verkürzen, kommt nun das 20 Jahre alte Schloss-Märchen aus seinem Zauberladen in die deutschen Kinos. Die Abenteuerfabel um die kindliche Heldin Sheeta mag schlichter sein als die Storys manch späterer Filme des Meisters, doch seine visuelle Fabulierlust entfaltet sich in ihrer ganzen Virtuosität: Biedermeierliche Kulissen, bizarre Luftschiffe wie aus einem Jules-Verne-Roman und graziöse Roboter kommen in einem unverwechselbaren Universum zusammen, das irgendwo über allen Wolken dahinsegelt – doch Vorsicht: Die irdischen Kategorien von Gut und Böse gelten dort nur bedingt.“ (Der Spiegel) H

The Sentinel USA 2006, R: Clark Johnson, D: Michael Douglas, Kiefer Sutherland

„Ein lang gedienter Agent des Secret Service gerät in Verdacht, an einem geplanten Attentat auf den amerikanischen Präsidenten beteiligt zu sein. Sein ehemaliger Freund, ebenfalls ein Geheimagent, erweist sich als seine größte Gefahr. Solide konstruierter Thriller, der durch stärker vertiefte Psychologie der Charaktere viel hätte gewinnen können, aber auch so ein bezeichnendes Exempel für den neuen Hollywood-Trend ist, sich Anregungen bei Fernsehserien vom Schlage „24“ zu holen.“ (filmdienst) HB, HH

Shaggy Dog USA 2006, R: Brian Robbins, D: Tim Allen, Robert Downey Jr.

„Tim Allen (‘Hör mal, wer da hämmert‘) mimt in der Disney-Familienkomödie einen ehrgeizigen Anwalt, den ein kurioses Virus zum zotteligen Kläffer mutieren lässt. Die konventionelle Familienkomödie aus dem Hause Disney ist ebenso fluffig wie ihr haariger Hauptdarsteller. Sei‘s drum: Die seichte, mit Slapstick gespickte Neuauflage der „Zotti“-Klassiker von 1959 und 1976 hat immerhin genug Drive, um Kids vor Begeisterung aufjaulen zu lassen. Ist doch auch was. Zumal wenn sie hinterher die Frage stellen: ‚Du, Papa, sind alle Männer in Wirklichkeit Hunde?‘“ (Cinema) H, HB, HH

T

The harder they come Jamaica 1972, R: Perry Henzell, D: Jimmy Cliff / Originalfassung mit Untertiteln

“Reggae war noch keine Marktgröße, als der Jamaicaner Jimmy Cliff seine ersten Plattenerfolge feierte. 1972 trat er für den partiell auf seiner Biographie beruhenden Spielfilm „The harder they come“ als Schauspieler vor die Kamera und trug auch zum Soundtrack bei. Cliff spielt einen eingeborenen Reggae-Musiker, dem sein Traum vom Hitparadenerfolg nur auf dem Umweg über eine Verbrecherlaufbahn gelingt. Zu dem Zeitpunkt ist er aber bereits „Jamaicas most wanted“, und die Sache endet unschön.“ (taz) HH

Tierisch Wild USA 2006, R: Steve Williams

„Von seinem dominanten Papa, Herrscher des New Yorker Zoos, genervt, zieht sich Löwenjunge Ryan schmollend in einen Container zurück – der prompt nach Afrika verfrachtet wird. Visuell übertrumpft „Tierisch wild“ die Urwaldabenteuer-Konkurrenz „Madagascar“ zwar durchaus. Regiedebütant Steve „Spaz“ Williams profilierte sich immerhin als Effektespezialist bei Actionkrachern wie „Jurassic Park“. Aber was helfen noch so akkurat geflufftes Fell und grandiose Dschungel-Impressionen, wenn die Vater-Sohn-Story vor Pathos trieft, der Humor im Dickicht meist auf der Strecke bleibt und die Musikeinlagen Schmalz statt Schmiss bieten? Eben: Gar nichts.“ (Cinema) HH, KI

Tsotsi Südafrika/Großbritannien 2005, R: Gavin Hood, D: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano

„‘Tsotsi‘ ist gerade mal 19 Jahre alt, aber eine Zukunft hat er schon lange nicht mehr. Mit seiner Gangsterbande schlägt er sich durch sein Elendsviertel vor Johannesburg, und wenn er auf seinen Raubzügen jemanden tötet, nimmt ihn das nicht viel mehr mit, als schlüge er eine Fliege tot. Bis er nach einem Autodiebstahl ein Baby auf der Rückbank entdeckt, erst zum Ersatzvater und dann doch noch ein besserer Mensch wird. Mit dem Hauptdarsteller Presley Chweneyagae hat Regisseur Gavin Hood einen Glücksgriff getan und macht aus einer eher konventionellen Geschichte einen mitreißenden Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem Jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.“ (Der Spiegel) HH, HL

U

Ultraviolet USA 2005, R: Kurt Wimmer, D: Milla Jovovich, Cameron Bright

Milla Jovovich als aufrechte Mutantin im Kampf gegen ein totalitäres Regime. Ende des 21. Jahrhunderts hat ein Virus Teile der Menschheit zu Hemophagen, Vampiren mit Superkräften, mutieren lassen, die von einem Diktator gnadenlos gejagt werden. Von einem Virus muss auch der Promoter befallen gewesen sein, der diesen Film als „die weibliche Antwort auf ‚Matrix‘“ anpries. Die krude Sci-Fi-Mär ist lieblos mit dem Samurai-Schwert zusammengehackter Pixel-Schrott mit blutleeren Darstellern – eine Aneinanderreihung von peinlichen Dialogen und Hochglanz-Martial-Arts-Turnübungen, die nicht einmal für Freunde schneidiger Sci-Fi-Miezen taugt.“ (Cinema) HB

Unbekannter Anrufer USA 2006, R: Simon West, D: Camilla Bell, Tommy Flanagan

„In der Einsamkeit eines versteckt am See gelegenen Luxusanwesens wird ein Babysitter, der zwei schlafende kranke Kinder betreuen soll, von einem psychopathischen Anrufer terrorisiert, der in dem großen Haus ein tödliches Katz- und Maus-Spiel arrangiert. Der mühsam auf Spielfilmlänge ausgedehnte Prolog des Horrorfilm-Klassikers „Das Grauen kommt um 10“ (1978) verschenkt seine düstere Atmosphäre allzu schnell an etliche Längen und uninspiriert eingeflochtene Horror-Stereotype.“ (filmdienst) H, HB, Ol

Unter den Brücken Deutschland 1944, R: Helmut Käutner, D: Gustav Knuth, Hildegard Knef

„Zwei junge Binnenschiffer nehmen eine von der Liebe und vom Leben enttäuschte junge Frau an Bord ihres Schleppers und überreden sie, mit auf große Fahrt zu gehen. Beide verlieben sich in ihren reizvollen Passagier, aber ihre Freundschaft hält der Belastungsprobe stand, und nachdem die Wahl gefallen ist, setzen die drei einmütig ihre Reise fort. Eine kleine alltägliche Geschichte mit Poesie, Realismus, viel Atmosphäre und einem Schuß Humor, unprätentiös und präzise inszeniert. In den letzten Tagen des „Dritten Reichs“ unter primitiven Bedingungen entstanden, die sensible Kamera macht aus der Not eine Tugend und läßt die karge Landschaft eine tragende Rolle spielen.“ ( Lexikon des internationalen Films) HH

V

Verabredung am HafenLe rendez-vous des quais Frankreich 1953-1955, R: Paul Caprita, D: Roger Manunta, Andre Maufray / Originalfassung mit Untertiteln

„Robert ist Docker, Marcelle Arbeiterin. Wie eine gewöhnliche Liebesgeschichtwe beginnt der Film, und doch ist von Anfang an alles anders. Marseille 1950. Frankreich führt in Indochina einen schmutzigen Kolonialkrieg, dessen Kosten die arbeitende Bevölkerung trägt. In Marseille sind die Wohnungen knapp und teuer, die Löhne niedrig. Waffenlieferungen verlassen den Hafen, Särge und Verwundete kehren zurück. Die Hafenarbeiter beginnen zu streiken. Sie weigern sich, die »Pasteur« mit Waffen zu beladen, und liefern sich erbitterte Kämpfe mit der Spezialpolizei CRS. Ein außergewöhnliches Verständnis für seine Personen zeichnet diesen Film aus, der ein ungeheuer realistisches Bild des Alltags in der Hafenstadt entwirft.“ (Metropolis) HH

Volver – Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura / Originalfassung mit Untertiteln

„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote . „Surrealistischen Naturalismus“ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der ihr Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

W

Wal-Mart: The High Cost of Low Price USA 2005, R: Robert Greenwald

„Der US-amerikanische Wal-Mart Konzern ist der grösste Retailer der Welt. Die bisher vor allem auf dem amerikanischen Kontinent verbreitete Ladenkette mit dem Slogan „Always Low Prices. Always.“ ist umstritten: der Gigant mit über 5‘500 Läden weltweit und einem Nettoeinkommen im zweistelligen Billionenbereich wird von Befürwortern und Kritikern kontrovers beurteilt. In seinem Wal-Mart kritisch eingestellten Dokumentarfilm hinterfragt Robert Greenwald die Strategie des Konzerns und zeigt dabei verschiedene Aspekte auf, die ihm missfallen. Themen sind unter anderem die schlechten Arbeitsbedingungen der Angestellten (Löhne, Arbeitszeiten, Krankenversicherung, Diskriminierungen, fehlende Gewerkschaft), der nachlässige Umgang mit der Umwelt, mangelnde Kundensicherheit, die Zerstörung kleinerer Läden und die gleichzeitige finanzielle Unterstützung des Unternehmens durch den Staat sowie die geizige Arroganz der extrem reichen Besitzerfamilie. (outnow.ch) HH

Wasser/Ganges Indien/Frankreich 1985, R: Viswanadhan

“Der Film eines Malers, des in Frankreich lebenden Inders Viswanadhan, über einen der größten Ströme der Welt ist zu einem bewegten Bild geworden. Ganz ohne Text, nur mit dem Rauschen von Wasser und Wind und den Stimmen der Menschen unterlegt, die am Fluss ihrer Arbeit nachgehen. Viswanadhan beobachtet dokumentarisch genau, mit Einstellungen von großer Eindringlichkeit den Fluss mit seinen Veränderungen und das wechselnde Geschehen am Rande. Die Bewegung geht flussaufwärts, vom Golf von Bengalen bis zur Quelle hoch oben im Himalaya. Oft hält sie inne und Details rücken ins Zentrum: kleines Meeresgetier auf dem feuchten Ufersand oder Schilf, das sich sanft im Wind wiegt, Mädchen mit Fischernetzen und Segelboote, die langsam durchs Bild gleiten.“ (Der Tagesspiegel) HH

We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer

„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) H, HH, KI, Ol

Wolf Creek Australien2005 R: Greg McLean, D: John Jarratt, Cassandra Magrath

„Drei Urlauber erhalten nach einer Autopanne in den Outbacks von Australien Hilfe von einem kauzigen Einheimischen, der sich bald schon als sadistischer Mörder erweist. Handelsüblicher Slasherfilm vor der Kulisse der australischen Landschaft, der dramaturgisch schnell ermüdet. Formal nicht ohne Reiz, weil er durchaus geschickt eine suggestive Stimmung des Unbehagens aufzubauen weiß.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI

X

X-Men: Der letzte Widerstand USA 2006, R: Brett Ratner D: Hugh Jackman, Sir Ian McKellen

„Runde drei im Duell gute gegen böse Mutanten – diesmal hat die Truppe um Professor Xavier sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus: den reizenden, blaubepelzten ‚Sekretär für Mutantenangelegenheiten‘, vom ewig grimmigen, aber löwenherzigen Wolverine passend als ‚Furball‘ bezeichnet. Nach einem erstaunlich ruhigen Start mit vielen süßen, nachdenklichen und um Toleranz werbenden Geschichten wird man am Ende doch noch mit einem anständigen Actionkampf belohnt.“ (tip) H, HB, HH, Ol

Y

Yan Mo - Vor der Flut China2005, R: Yan Yu, Li Yifan / Originalfassung mit Untertiteln

„Seit 2003 befindet sich in China der Staudamm mit dem Namen „Drei Schluchten“ im Bau, der größte Damm, den die Menschheit je errichtet hat. Er soll 2009 fertig sein. Bis dahin werden Millionen von Einheimischen umquartiert, weil sich dann hunderte von Städten und ganze Landstriche unterhalb des Wasserspiegels des Reservoirs befinden werden -- einschließlich unzähliger Naturdenkmäler und historisch bedeutender Orte. Hierzu gehört auch Fengjie, die berühmte Heimatstadt von Li Bai, einem der bedeutendsten Dichter Chinas. Yan Mo dokumentiert die 2002, vor der ersten Stauung des Wassers, durchgeführte Verlagerung von Fengjie - eine Maßnahme, die das Leben vieler Menschen dort einschneidend veränderte.“ (Metropolis) HH