Das wartet auf den Nächsten

KULTUR Wer Staatssekretär André Schmitz im Amt nachfolgt, muss sich um viele Baustellen kümmern

Nach dem Rücktritt von André Schmitz (SPD) wird bereits heftig nach einem Nachfolger gesucht. Im Gespräch ist unter anderem Moritz van Dülmen, Leiter des landeseigenen Kulturmanagementbüros Kulturprojekte Berlin. Manche im Kulturbetrieb rufen auch nach der grünen Kulturpolitikerin Alice Ströver, seit 2012 Leiterin der Freien Volksbühne. Doch noch sind das alles Gerüchte: Vor Montag, wenn Kultursenator Klaus Wowereit (SPD) aus dem Skiurlaub wiederkommt, wird nichts entschieden. Fest steht aber jetzt schon: Wer den Job antritt und künftig über 371 Millionen Euro jährlich verfügen kann, muss sich um viele Dauerbaustellen und Streitfälle kümmern.

Da ist zum einen der Neubau für die Zentral-und Landesbibliothek auf dem Tempelhofer Feld, für die bereits zwei Siegerentwürfe feststehen. Und zum anderen der Bau eines Hauses für die Kunst des 20. Jahrhunderts (Sammlung Pietzsch) am Kulturforum. Die Sanierung der Staatsoper muss zu Ende gebracht werden, damit sie ans Stammhaus Unter den Linden zurückkehren kann. Bei der Komischen Oper wird 2017 eine Sanierung fällig, auch die Philharmonie wartet auf eine Renovierung. Für das Schillertheater, derzeit Zwischenquartier der Staatsoper, braucht es ein Nachnutzungskonzept, ebenso für die Museumsbauten in Dahlem.

Mehr Sicherheit für Freie

Auch ein gutes Händchen für Personalfragen braucht der oder die Neue: Für drei wichtige Häuser der Stadt, die Staatsoper, die Volksbühne und das Berliner Ensemble werden Nachfolger gesucht, weil die Verträge der Intendanten auslaufen oder die Altersfrage drängt.

Auch ungeklärte Streitfragen gibt es, etwa die Forderung nach einem eigenen Haus für Sasha Waltz und eine bessere Absicherung für die Freie Szene. Von dieser kommt der Appell, Schmitz’ Rücktritt als neue Chance für die Kulturpolitik zu nutzen: „Berlins Kultur ist zu wichtig, um von einer Zweigstelle der Senatskanzlei mitverwaltet zu werden. Deshalb schlagen wir der Landespolitik vor: Gebt der Kultur wieder einen eigenen Senator!“, forderte die Koalition der Freien Szene in einem Brief. NINA APIN