So giessen Sie richtig

Viele Menschen betreiben gerade Nachbarschaftshilfe – und machen dem Baum vor ihrer Haustür mit einem Eimer Wasser am Tag das Leben leichter. Denn viele der Straßenbäume sind in Not: „Wir befinden uns in einer kritischen Phase“, sagt Volker Dumann von der Hamburger Umweltbehörde. „Wenn die Trockenheit noch zwei Wochen anhält, müssen junge Bäume unter zehn Jahren vor dem Vertrocknen gerettet werden.“ Bereits jetzt sind die zwei Gießwagen der Bezirke ständig unterwegs. Ihre Tanks fassen 1.000 Liter. Trotzdem sind die Bürger gefragt, da die Stadt nicht die Versorgung aller Bäume abdecken kann. Beim Gießen des Hausbaums gilt die Regel: Viel hilft viel. Zwei Eimer, in beiden Händen getragen, sind außerdem besser fürs Rückgrat. Ideal ist eine Lösung, die viele Gemüsehändler kultiviert haben. Sie spritzen den Bürgersteig mit einem Wasserschlauch ab und legen ihn hinterher an den Baum. Der beste Zeitpunkt fürs Gießen ist morgens. Die Sonne verdunstet das Wasser nicht so schnell, die Baumwurzeln saugen schon, weil es hell ist. Natürlich hat Bürgerengagement Grenzen. Herbert Lohner vom Umweltverband BUND fordert deshalb einen behördlich organisierten Gießdienst, bei dem Feuerwehr, technisches Hilfswerk, Polizei und BSR mitarbeiten könnten. „Dann würden Polizei-Wasserwerfer mal was Sinnvolles machen.“ US/taz