Ahlhaus gegen Taiba-Moschee

TAKTIK Der Noch-Innensenator will nicht als rechter Hardliner erscheinen, deshalb soll die Moschee erst nach seiner Wahl zum Bürgermeister schließen

Vor zwei Jahren wurde die Al-Quds-Moschee in Taiba-Moschee umbenannt.

■ Nach den Anschlägen auf das World-Trade-Center im Jahr 2001 wurde die Moschee als Treffpunkt der Hamburger Terrorzelle bekannt.

■ Laut Verfassungsschutzbericht 2009 ist die Moschee „Hauptanziehungspunkt für die dschihadistische Szene“.

■ Auch eine Reisegruppe, die Anfang 2009 zum bewaffneten Kampf an den Hindukusch zog, soll sich dort rekrutiert haben.

Hamburgs Innensenator und designierter Erster Bürgermeister will laut Focus-Informationen die Taiba-Moschee am Steindamm in St. Georg schließen. Weiterhin möchte Ahlhaus anscheinend den arabischen Kulturverein Taiba verbieten. Entsprechende Beschlüsse des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts zur Durchsuchung und Beschlagnahmung lägen den Behörden laut Focus bereits vor.

Das Magazin berichtete am Wochenende vorab, dass der Hamburger Staatsschutz schon am vergangenen Montag die Räume der Taiba-Moschee durchsuchen wollte. Doch Ahlhaus, der am 25. August von der Hamburgischen Bürgerschaft zum neuen Bürgermeister gewählt werden will, stoppte die Razzia offenbar.

In der Polizeispitze heißt es laut Focus, Noch-Innensenator Ahlhaus wolle vor der Bürgermeister-Wahl vor allem vor seinem grünen Koalitionspartner, der GAL, nicht als rechter Hardliner dastehen.

Auch vor dem am Mittwoch beginnenden Ramadan wolle Ahlhaus angeblich keinen Ärger. Dennoch geht die Polizei dem Focus-Bericht zufolge davon aus, dass das bereits beschlossene Verbot noch in diesem Jahr kommen wird – dann, wenn Ahlhaus vielleicht wirklich Bürgermeister ist. (taz)