HEUNG MIN SON, VERLETZT
: Erst Tor, dann Bruch

■ kam als 16-Jähriger von Korea nach Hamburg und wird dort voraussichtlich auch bis 2015 bleiben.Foto: dpa

Vor ziemlich genau zwei Jahren kam Heung Min Son nach Deutschland. Da war er 16 Jahre alt. „50 Fußballer wurden gesammelt, getestet und dann sechs ausgewählt, die nach Deutschland kommen durften“, sagte Heung Min Son damals. Drei Nachwuchsfußballer landeten beim HSV und trainierten bei Soner Uysal, drei in Nürnberg.

Hamburgs Koreaner lebten nicht im HSV-Internat in Ochsenzoll, sondern in einer Wohnung in Norderstedt, mit einem Betreuer, der manchmal in Nürnberg war. Es ging so zu, wie man sich das bei 16-Jährigen vorstellt. Auch kulturell hielt Hamburg manche Überraschung bereit. Sonntags, staunte Son, „sind die Läden zu, sie sind überhaupt öfters zu als auf“. Und Kinder „rauchen in Gegenwart ihrer Eltern, das wäre in Korea undenkbar“, sagte Son. Und kein Karaoke in Norderstedt.

Son spielte bis Ende Juni 2009 in den Jugendmannschaften des HSV. Der südkoreanische Verband berief ihn in die Mannschaft für die U 17-WM, die im November 2009 in Nigeria stattfand. Vor der WM hatte Son ein Profiangebot vom VfL Bochum. Nach der WM, Südkorea kam bis ins Viertelfinale, Son machte drei Tore, hatte er Angebote aus England, Frankreich.

Son lehnte alle Angebote ab und ging zurück zu seinem Trainer Uysal. Er spielte für die A-Jugend des HSV sowie die U 23, und endlich sahen die Verantwortlichen hin und Son bekam einen Profivertrag bis 2012. In der Vorbereitung auf die neue Saison überrascht er Trainer Armin Veh. Er war gut in den Vorbereitungsspielen, machte gegen den FC Chelsea am vergangenen Donnerstag ein Tor, brach sich kurz nach seinem Tor den linken Mittelfuß, saß in der Kabine. Heulte. „Der Junge ist fix und fertig“, sagte Veh. Son bekam das Trikot von Didier Drogba und wurde noch am Freitag operiert. Der HSV will seinen Vertrag bis 2015 verlängern. ROGER REPPLINGER