UNTERM STRICH

Die sechste Ausgabe der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst ist nach Angaben der Veranstalter beim nationalen und internationalen Publikum auf großes Interesse gestoßen. Besucherzahlen geben die Organisatoren traditionell nicht an, weil sie sich nicht an der Größe der Veranstaltung messen lassen wollen. Als Kuratorin zeichnete dieses Jahr Kathrin Rhomberg verantwortlich, die vorher bei der Wiener Secession und im Kölner Kunstverein gearbeitet hat.

Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung wird seit 1998 vom Ausstellungshaus Kunst-Werke (KW) organisiert. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das Projekt mit jeweils 2,5 Millionen Euro. Dieses Jahr stand die Schau unter dem Motto „Was draußen wartet“. Zu sehen waren unter anderem Werke von Mark Boulos (USA), Phil Collins (Großbritannien), Marcus Geiger (Schweiz), Nilbar Güres (Türkei) und Michael Schmidt (Deutschland). Mit einer Diskussionsveranstaltung zu dem rumänischen Konzeptkünstler Ion Grigorescu ging die seit Mitte Juni laufende Schau nun am Sonntagabend zu Ende.

Was bei der Berlin Biennale allerdings nicht zu sehen war, waren Warteschlangen, wie sie bei den Neo-Rauch-Ausstellungen in München und Leipzig, der Kirchner-Schau in Frankfurt und der Frida-Kahlo-Retrospektive, die heute in Berlin zu Ende geht, beobachtet werden konnten. Am Ende zählte die Schau weit mehr als 200.000 Besucher. Und die werden mindestens genau so viele Menschen finden, die es außerordentlich bedauern, die Ausstellung nicht gesehen zu haben.