Das Warten hat noch kein Ende

Werders Weltmeister der Herzen sind wieder da, haben viel zu diskutieren – und doch wenig zu sagen

In Bremen reden alle von der Meisterschaft. Die Ergebnisse der letzten Testspiele sprechen eine andere Sprache: 0:4 gegen Olympiakos Piräus. 1:3 gegen Absteiger Kaiserslautern. Doch Kritik blieb bislang aus, schließlich waren Werders Beste noch nicht dabei. Miroslav Klose, Tim Borowski und Thorsten Frings kehrten gestern aus dem Urlaub zurück. Begrüßt wurden sie von wissbegierigen JournalistInnen. Viel zu erzählen hatten sie nicht. Die schlechten Testergebnisse: „Die Mannschaft war halt ausgepowert.“ Kloses Ziele: „Noch nicht gesteckt.“ Die Neuen in der Mannschaft: „Man hat sich schon Guten Morgen gewünscht.“

Dabei gibt es doch einiges zu bereden. Zum Beispiel Frings‘ Faustschlag gegen den Argentinier Julio Cruz im WM-Viertelfinale. „Die Sperre war ein absoluter Witz“, zeigte sich Frings uneinsichtig, doch die Sache habe er schon fast vergessen. Einigkeit im Fall von Per Mertesacker: Alle drei beteuerten, dass der unbedingt an die Weser möchte.

Bis die drei wieder voll einsatzfähig sind, wird es noch einige Trainingseinheiten brauchen. „In drei Wochen, zum Bundesligastart werde ich wieder fit sein“, schätzte Borowski. Ob man den Weggang von Spielmacher Johan Micoud kompensieren kann, wissen auch die WM-Stars nicht zu sagen. Als Ersatz wurde das Talent Diego vom FC Porto verpflichtet. Dem 21-Jährigen fehlt die Erfahrung eines Micoud. „Es wird einige Zeit dauern, bis man sich aufeinander eingespielt hat“, glaubt Borowski.

Das darf nicht zu lange dauern. Werder muss sich erheblich steigern, denn mit Hamburg, Schalke und Leverkusen, warten in den ersten fünf Spieltagen drei Top-Clubs auf die Bremer. Dann wird sich zeigen, ob Werder wirklich um die Meisterschaft mitspielen kann. del