unterm strich
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Wer sich die Titelgeschichte des aktuellen Spiegel durchlas, dürfte vielleicht ebenso gestutzt habe wie der produzierende Redakteur. Nicht weil ein Stück der Band Britta zitiert wurde und unsere wunderbare Autorin Christiane Rösinger mit Gitarre in der Hand auch abgebildet ist. Nein, die zitierte Passage aus dem Britta-Stück „Wer wird Millionär“ holpert so eigenartig: „Besser wohnen, auch mal reisen, das kriegen nur die anderen hin, für uns heißt es weiter rechnen, krebsen, wursteln, durchschlagen.“ Da fehlt doch was? Tut es auch. Weshalb hier die vollständigen Britta-Zeilen zitiert sein sollen, für alle, die mit der Kritik an den herrschenden Verhältnissen auch andere Dinge verbinden als die Sehnsucht nach einem verbeamteten Leben: „Besser wohnen, auch mal reisen, Champagner, Tanz und Kokain / Das wär ein prima Leben, das kriegen nur die anderen hin / Für uns heißt es weiter rechnen, krebsen, wursteln, durchschlagen.“

Und wo wir gerade beim Spiegel sind. Was ist von so einem Satz zu halten: „Keira Knightly, 21, britische Filmschauspielerin („Pirates of the Carribean. Fluch der Karibik 2“), wurde im prüden Land der benzinsaufenden Geländewagen und Doppelwhopper, in den USA also, Opfer von Busenfetischisten.“ Hat der Kulturteil keine Praktikanten? Muss Mattussek wirklich alles voll schreiben?