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FERNSEHEN ARD und ZDF übertragen so viel Winterolympia wie nie zuvor: 740 Stunden. Das meiste allerdings online

Das taz.sotschi-team: Georg Baltissen (Autor), Svenja Bednarczyk (Online), Klaus-Helge Donath (Moskau), Jan Feddersen (Koordination), Rieke Havertz (Autorin), Enrico Ippolito, Johannes Kopp, Jürn Kruse, Isabel Lott (Foto), Ljuba Naminova, Richard Nöbel (Layout), Barbara Oertel, Erik Peter (Online), Andreas Rüttenauer (Sotschi), Jan Scheper (Online), Andreas Schmaltz, Mahad Theurer (taz-Akademie), Markus Völker (Sotschi), Florian Zimmer-Amrhein.

Wenn schon die Olympiaorganisatoren in Sotschi jeden erdenklichen Rekord (Kosten, Probleme, Temperaturen) brechen, wollen die deutschen öffentlich-rechtlichen Sender natürlich nicht dahinter zurückbleiben. Also liefern auch ARD und ZDF in diesem Jahr eine neue Bestmarke: 740 Stunden werden die beiden live aus Sotschi berichten.

Auf den beiden Hauptkanälen werden davon allerdings nur 240 Stunden zu sehen sein. Im (nahezu) täglichen Wechsel zeigen das Erste und das Zweite je 120 Stunden Livesport. Die restlichen 500 Stunden laufen in diversen Livestreams auf sportschau.de/olympia sowie zdfsport.de. Außerdem zeigt Sport1 29 Eishockeyspiele live, darunter alle Spiele der deutschen Frauen sowie Halbfinal- und Finalpartien. Die öffentlich-rechtlichen Spartenkanäle sind außen vor.

Sensationell ist aber – und für viele bedauerlich –, dass erstmals Eurosport kein Olympiaangebot hat. Der paneuropäische Spartensender hat keine Rechte an den Livebildern bekommen. Sie waren schlicht zu teuer. Anders als bei vorherigen Spielen, als der europäische Senderzusammenschluss EBU Liverechte direkt beim Internationalen Olympischen Komitee einkaufte und Eurosport an ihnen teilhaben ließ, hat das IOC die Sendelizenzen diesmal an den Sportrechtevermarkter Sportfive verkauft – und der wollte deutlich mehr Geld sehen als sonst.

110 Millionen Euro sollen ARD und ZDF für die Übertragungsrechte an den Spielen in Sotschi und in Rio de Janeiro 2016 bezahlt haben. Im Vergleich mit Fußballturnieren ein Schnäppchen: WM 2014 und EM 2016 sollen die Öffentlich-Rechtlichen zusammen 325 Millionen Euro wert gewesen sein. JÜK