Tod nach Brandstiftung

GEWALT Polizei sucht Täter nach dem Feuer in einem Asylheim, bei dem drei Menschen starben

HAMBURG taz | Nach dem Tod dreier Menschen sucht die Hamburger Polizei den oder die Brandstifter. Bei dem Schwelbrand in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Altona waren eine 33-jährige Mutter aus Pakistan und ihre sechs und sieben Jahre alten Söhne ums Leben gekommen. Fünf Personen wurden schwer, 26 weitere leicht verletzt.

Anwohner des fünfstöckigen Mehrfamilienhauses waren am Mittwochabend durch Hilferufe aus den Fenstern aufmerksam geworden. Dann bemerkten sie Blitze und Funkenschlag aus einem im Treppenhaus angebrachten Zähler- und Sicherungskasten, der am Boden lag. Als die Feuerwehr eintraf, konnte das eigentliche Feuer schnell gelöscht werden, während die Bewohner über Drehleitern oder mit Fluchthauben durchs Treppenhaus geborgen wurden. In der Dachgeschosswohnung fanden Feuerwehrleute die tote Mutter und ihre Kinder. Sie waren an den Rauchgasen erstickt.

Die Brandermittler des Hamburger Landeskriminalamts gehen von Brandstiftung aus. „Ein abgestellter Kinderwagen ist eindeutig als Brandherd ausgemacht worden“, sagte Polizeisprecher Holger Vehren der taz. Ob jedoch der Kinderwagen durch Funkenflug in Brand gesetzt oder angezündet worden war, können die Ermittler noch nicht sagen. Auch über etwaige Motive ist nichts bekannt.

KAI VON APPEN