Im Südlibanon finden heftige Kämpfe statt

Israelische Luftwaffe beschießt die Straße Beirut–Damaskus. Zwei UN-Beobachter werden bei Angriff verletzt

TEL AVIV/BEIRUT dpa/afp ■ Die israelische Armee hat ihre Einsätze von Bodentruppen im Libanon gestern nach Norden ausgeweitet. Um den libanesischen Grenzort Taibe gebe es heftige Gefechte zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Milizen, bestätigten sowohl Hisbollah-Vertreter in Beirut als auch eine Armeesprecherin in Tel Aviv. Nach Angaben der Hisbollah sollen dabei acht israelische Soldaten getötet worden sein. Nach der israelischen Darstellung seien zwei israelische Soldaten verletzt und drei Hisbollah-Kämpfer „getroffen“ worden.

Am Vortag hatte sich die Armee nach tagelangen Gefechten aus der südlibanesischen Hisbollah-Hochburg Bint Dschbeil zurückgezogen. Gleichzeitig setzte sie ihre Angriffe auf Dörfer im Südlibanon fort. Jagdbomber griffen am Samstagabend nach Polizeiangaben 13-mal das Dorf Kafra südöstlich der Hafenstadt Tyrus an. Zur selben Zeit feuerten Kriegsschiffe und Artillerie auf das Dorf und fünf weitere in der Region. Auch die Hisbollah feuerte wieder Raketen nach Nordisrael ab.

Die israelische Luftwaffe griff erneut einen Posten der UN-Beobachtermission Unifil im Südlibanon an. Dabei wurden zwei indische UN-Beobachter leicht verletzt. Dies bestätigte ein Sprecher der UN-Mission am späten Samstagabend. Ihr Posten in Aadaysseh sei bei dem Angriff zerstört worden, sagte Unifil-Sprecher Miloš Strugar weiter. Ebenfalls hatte sie auch zum wiederholten Mal die Umgebung des libanesisch-syrischen Grenzpostens Masnaa angegriffen. Nach drei Angriffen am Vorabend sei am Sonntagmorgen wieder eine Luft-Boden-Rakete eingeschlagen, teilte die libanesische Polizei mit. Während eines der ersten Angriffe sei der Fahrer eines in Syrien angemeldeten Fahrzeugs verletzt worden.

Wegen der Angriffe wurde die Straße von Beirut in die syrische Hauptstadt Damaskus geschlossen. Ein israelischer Armeesprecher sagte, die Angriffe zielten ausschließlich auf die Straße und hätten den Zweck, Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz zu unterbinden. Es handele sich nicht um einen Angriff auf Syrien, betonte er. Die Straßenverbindung wird von vielen Libanesen zur Flucht ins Nachbarland genutzt. Auch die Grenzstation Masnaa wurde geschlossen.