Ein Blick nach Randberlin

2009 und 2010 sind Jubiläumsjahre des wiedervereinten Deutschlands und Berlins. Allseits bekannte Bilder und Beiträge des Fernsehens berichten pflichtbewusst objektiv von großartigen Chancen des Landes. Dem entgegen stellt der Filmemacher Sven Boeck, geboren 1965 in Ost-Berlin, seinen persönlichen Blick auf deutsche Geschichte und seine Heimatstadt. In dem 48-minütigen Dokumentarfilm „Die 4 Enden der Stadt“ reist er in vier Stadtteile an den Rändern der Metropole und erstellt ein anderes, ungewohntes Panorama. Dabei stößt er auf Persönlichkeiten wie den Autor Jochen Klepper oder die Dichterin Gertrud Kolmar, deren Gedicht „An die Gefangenen“ er rezitiert. „Ich wollte die Chance nutzen, frei von jeglichen Formatvorgaben und Auflagen einen Film herzustellen, wie ich ihn erzählen möchte“, sagt Sven Boeck. Entstanden ist daraus ein ruhiger, poetischer Bilderfluss (vergleiche auch nebenstehendes Filmstill), der am meisten berührt, wenn er Einblick in die offenen Fragen und persönlichen Gedanken des Autors gibt.

■ Die 4 Enden der Stadt. Eine Reise an die Ränder von Berlin: 12. August, 21.15 Uhr, Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Platz