Verständnis in engen Grenzen

betr.: „Mir war klar, dass ich im Alter keinen opulenten Lebensstil haben werde“ („Homo precarius“ Reingard Jäkl), taz vom 25. 7. 06

„Dazu hat sie noch die kleine Aufwandsentschädigung zur Verfügung, die sie für ihre ehrenamtliche Arbeit als Bezirksverordnete der Grünen in Tempelhof-Schöneberg bekommt. Jede Sitzung, an der die Bezirksverordnete teilnimmt, wird mit 20 Euro honoriert.“

Reingard Jäkl ist weder einfache Bezirksverordnete noch bekommt sie lediglich die erwähnten 20 Euro Sitzungsgeld. Als ehrenamtliche (sic!) Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen erhält Frau Jäkl 295 Euro Grundaufwandsentschädigung, 295 Euro für den Fraktionsvorsitz, 41 Euro pauschalierte Fahrtkosten, 31 Euro für die Teilnahme an den BVV-Sitzungen. Dazu kommen 20 Euro für jede weitere Sitzung, z. B. rund 40 Fraktionssitzungen im Jahr, die Sitzungen der derzeit 17 Ausschüsse und drei Unterausschüsse sowie des Ältestenrates, dem sie angehört. Macht je nach Sitzungsdichte zusammen jeden Monat zwischen 800 und 1.000 Euro im Monat, wenn wie im Juli absolute Sitzungspause ist, sind es 631 Euro.

Manch andere Rentnerin muss davon leben, Frau Jäkl jammert dagegen noch über ihren Lebensstil herum. Mein Verständnis dafür hält sich in ganz engen Grenzen. MALTE PRIESMEYER,

Leiter des FDP-Fraktionsbüros in Tempelhof-Schöneberg

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