LESERPOST
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Es gibt schlimmere Scharlatane

■ betr.: „Linkes Seminar abgewickelt“, taz.bremen vom 8. 2. 14

Ich habe, ehrlich gesagt, wenig Mitleid mit dem Wirrkopf Storim. Wer sich die Veranstaltungsbeschreibung im Veranstaltungsverzeichnis der Uni Bremen durchliest (http://www.fb8server...&vak=08-26-GS-2), kriegt nur ein Sammelsurium an Stichwörtern um die Ohren gehauen. Das wird auch auf den Seiten von Storims Verein MAUS e. V. (https://www.nadir.or...iv/maus-bremen/) nicht besser. Allein die Tatsache, dass die Veranstaltung scheinbar ohne jeglichen Bezug zu relevanter Forschungsliteratur von Nanotechnologie über Eugenik bis Commons alles abdecken soll, lässt nicht auf wissenschaftliche Qualität schließen.

Zugegeben, ich finde die Teilnehmerorientierung seines Seminars und die Möglichkeit, alles in wissenschaftlichen Zweifel zu ziehen und zu kritisieren, gut. Damit stößt er tatsächlich in eine Lücke. Aber wenn Storim einen marxistisch angehauchten Debattierclub als ganz normales Seminar verkauft, braucht er sich kaum wundern, wenn ihn das Institut für Politikwissenschaft nicht haben will. Vielleicht würde es ja klappen, wenn er die Veranstaltung tatsächlich als teilnehmerorientiertes Debattierseminar ankündigt?

Schade nur, dass sich die Uni Bremen nicht von schlimmeren Scharlatanen wie Gunnar Heinsohn öffentlich distanziert hat, der seit seiner Promotion keine wissenschaftliche Arbeit mehr verfasst und statt dessen nach seiner Berufung zum Professor für Sozialpädagogik zu allem Möglichen publiziert (zum Beispiel Ökonomie und Geschichte), worüber er keine Ahnung hat.  HANS MANKILLUN, taz.de