Umweltorganisationen unterbrechen Ems-Gespräche

EMSKANAL Nabu, BUND und WWF legen die Zusammenarbeit mit der Landesregierung auf Eis

„Die ganze Kooperation an der Ems ruht jetzt erstmal“

HOLGER BUSCHMANN, NABU

Die Umweltorganisationen BUND, Nabu und WWF wollen die Gespräche mit der Landesregierung beim Thema Ems vorerst aussetzen. Grund ist eine Nicht-Entscheidung des Verwaltungsrates der niedersächsischen Bingostiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenhang vom Dienstag.

Das Gremium verzögere seit Monaten die Co-Finanzierung einer Studie zur Renaturierung der Ems, teilten die Organisationen mit. „Wir sind bitter enttäuscht worden, das Vertrauen ist erschüttert. Die ganze Kooperation an der Ems, auch beim Thema Emskanal, ruht jetzt erstmal“, sagte Holger Buschmann vom Nabu in Hannover.

Eine Sprecherin des Umweltministeriums verwies für eine Stellungnahme an den Bingo-Verwaltungsrat, der die Kritik zurückwies. Wichtige Mitglieder hätten im Vorfeld der Sitzung abgesagt, so dass eine Entscheidung verschoben worden sei, sagte Geschäftsführer Karsten Behr.

Die Studie der Umweltverbände sollte ergebnisoffen und keine „Emskanal-Vorstudie“ sein, betonten BUND, Nabu und WWF. Genau das bezweifeln jedoch Anwohner und Politiker. Kritiker befürchten, dass in dem Gutachten vor allem die Idee des Emskanals als Lösung für die Schlick- und Sauerstoffprobleme durch Ausbaggerungen des Flusses untersucht werden solle. (dpa)