UNTERM STRICH

Der 78-jährige US-Regisseur und viermalige Oscarpreisträger Woody Allen hat in der gestern erschienenen Sonntagsausgabe der New York Times in einem offenen Brief auf die Vorwürfe seiner Exfrau, der Schauspielerin Mia Farrow, und der heute 28-jährigen Adoptivtochter geantwortet, die ihm zuvor ebenfalls in der New York Times sexuellen Missbrauch an der 1992 siebenjährigen Dylan vorgeworfen hatten. In dem Brief schildert Allen die Umstände der Trennung von Mia Farrow und dem vor Gericht ausgetragenen Kampf um die Scheidung und das Sorgerecht für ihre beiden Kinder.

Er habe die Vorwürfe zunächst für so ungeheuerlich gehalten, dass er anfangs keinen Anwalt für sich in Anspruch genommen habe, schreibt Allen. Am besagten Tag habe er seine Familie in Connecticut besucht, ein halbes Dutzend andere Menschen seien ebenfalls anwesend gewesen und er sei zu keinem Zeitpunkt alleine mit der Tochter gewesen. Anders als Mia Farrow habe er sich sofort einem Lügendetektor-Test unterzogen und diesen bestanden. Auch die Polizei von Connecticut habe nach Auswertung aller Aussagen und Beweise und der Hinzuziehung von Spezialisten einer Klinik für Missbrauchsopfer nichts ermittelt, was ihn als Pädophilen beschuldigen könnte. Dagegen beschuldigt Allen den Richter Elliott Wilk, er habe einen prominenten Fall gewittert, von dem er profitieren wollte. Seiner Tochter schreibt Allen, er habe sie stets geliebt und er hoffe, sie werde eines Tages verstehen, dass sie darum betrogen worden sei, einen „liebenden Vater“ zu haben. Sie sei von ihrer Mutter „ausgebeutet“ worden. Zuvor hat auch Allens Agentin die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs als „unwahr“ und „beschämend“ zurückgewiesen.