Bürger gegen Kraftwerksblock

DUISBURG taz ■ Der Vorbescheid für den Bau eines neuen Kraftwerksblocks in Walsum stößt auf Kritik einer Bürgerinitiative. Michael Lefknecht von der BI Umweltgifte Duisburg-Nord sagt, „das ist eine politisch motivierte Entscheidung“. Die gestern vom Düsseldorfer Regierungspräsident (RP) Jürgen Büssow erteilte Vorgenehmigung würde Bürgerbelange aushebeln. Der Energieriese STEAG, eine Tochter der RAG, will für 850 Millionen Euro und bis 2009 einen neuen Kraftwerksblock errichten – mit einem Wirkungsgrad von über 45 Prozent: „Das weltweit modernste Steinkohlekraftwerk“, lobt das Regierungspräsidium. Die BI befürchtet hingegen eine höhere Feinstaubbelastung. Auch ohne den neuen Kraftwerksblock wurden in Walsum die zulässigen Grenzwerte in diesem Jahr bereits 36 mal überschritten, sagt Wilfried Mohr von der BI. Man hoffe nun auf eine Normenkontrollklage vor dem OVG Münster und einen formalen Einspruch gegen den Bescheid. STEAG-Chef Alfred Tacke sieht den Protest gelassen: Der Vorbescheid sei „ein entscheidender Schritt für die Realisierung des Vorhabens“. A.FLORIÉ