Sensation: RBB ist ärmer als der WDR

INTENDANTINNEN-GEHALT Nach Monika Piel wird auch Dagmar Reims Salär veröffentlicht

Dass wir das noch erleben dürfen: Bei der ARD hält die Ausgabe von Transparenzpapier an. Nachdem der WDR laut Gesetz verpflichtet ist, das Salär seiner Führungsfrauschaft bekannt zu geben, zieht jetzt der Rundfunk Berlin-Brandenburg nach. Und das sogar ganz freiwillig, ohne gesetzlichen Zwang (und hoffentlich auch nicht nur, weil’s mitten im Sommerloch die Berliner CDU und FDP verlangten).

Intendantin Dagmar Reim verdient also 220.000 Euro im Jahr. Gut, Monika Piel bekommt beim WDR mit 308.000 Euro schon ein ganzes Schippchen mehr. Dafür ist der WDR bzw. sein Bundesland NRW aber auch viel größer und vor allem solventer als die „Arm, aber sexy“-Region, für die der RBB seine sexy Programme macht.

Die für Verwaltung und Technik zuständigen Männer bekommen bei den Anstalten zwischen 155.000 und 175.000 Euro (RBB) und 193.000 und 206.000 Euro (WDR). Und weil bekanntermaßen für Sender das Programm am wichtigsten ist, bekommen die Programmdirektorinnen Verena Kulenkampff (WDR) und Claudia Nothelle (RBB) – ätsch, falsch, natürlich nicht am zweitmeisten. Sondern „nur“ 201.000 (WDR) bzw. 155.000 Euro (RBB), was vielleicht erklärt, warum das Programm so aussieht, wie es nun ja, aussieht.

Bei den männlich geführten Anstalten wird aus dem Intendantensalär übrigens weiter ein Geheimnis gemacht, frei nach dem Motto, dass jemand weiß, was Mutti verdient, geht ja gerade noch in Ordnung – aber beim Hausherrn?!

Da sollte man sich an der ansonsten immer gern bemühten britischen BBC ein Beispiel nehmen. Die veröffentlicht schon immer, und ihr Generaldirektor hat, obwohl männlich, nix dagegen. Könnte natürlich auch daran liegen, dass Mark Thompson satte 838.000 Pfund im Jahr (1,02 Millionen Euro) verdient. STG