Bosnien heute

■ Verfassung: Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Bosnien-Herzegowina wurde am Ende des Krieges 1992–95 mit dem Friedensvertrag von Dayton in zwei „Entitäten“ geteilt: die von muslimischen „Bosniaken“ und katholischen Kroaten dominierte „Föderation“ und die „Republika Srpska“. Beide verfügen, wie der Gesamtstaat, über eigene Parlamente und Regierungen.

■ Verwaltung: Der serbische Teil Bosniens ist zentralistisch, die Föderation besteht aus 10 Kantonen, die jeweils über eigene Verwaltungsstrukturen verfügen. Die im Krieg umkämpfte Stadt Brcko hat einen Sonderstatus.

■ Wirtschaft: Bosnien hat sich ökonomisch bis heute nicht vom Krieg erholt. Nach einem zaghaften Aufschwung traf die Eurokrise das Land schwer und führte 2012 zu einem BIP-Minus von 0,7 Prozent. Die offizielle Arbeitslosenquote lag im Oktober dieses Jahres bei 44,3 Prozent. Aufgrund des großen informellen Sektors dürfte die tatsächliche Quote zwar niedriger sein, eine echte Trendwende am Arbeitsmarkt ist aber nicht in Sicht. Der Durchschnittslohn der rund 3,8 Millionen Bosnier beträgt derzeit rund 425 Euro monatlich. (er, rr)