Einblick (154)

Christiane Wetzel, freie Künstlerin, zurzeit Teilnehmerin am Goldrausch- Künstlerinnenprojekt

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Christiane Wetzel: Fotografie, die lakonisch manipuliert ist, hat mich zuletzt in verschiedenen Ausstellungen stark angesprochen, z. B. bei Heidi Speckers künstlichen Nachtaufnahmen (Büro Friedrich), Thomas Ruffs riesige jpgs (Johnen) und zwei Fotografien von General Idea (Esther Schipper), auf denen mithilfe eines Spiegels ein künstlicher Lichtfleck auf einer merkwürdigen Architektur gesetzt ist, bei Tag und bei Nacht. Mir gefällt die klare Entscheidung für die eine Geste, die eine Manipulation, die innerhalb des Mediums wurzelt, aber dennoch originell ist und überrascht in ihrer Ausführung. Und die Ausstellung von General Idea ist insgesamt wunderbar komplex mit leichtfüßigem Tiefgang, großartig.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Weder noch, aber ich sitze zu gern im Garten von I Due Forni, trotz der ruppigen Bedienung, wo es schön schattig und die Pizza unschlagbar ist, und es weht ein angenehmes Lüftchen.

Welche Zeitung, welches Magazin und Buch begleitet Sie zur Zeit durch den Alltag? Gerade habe ich „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ von Fred Vargas durchgelesen, ein sehr schöner Krimi mit vielen einfühlsam beschriebenen, blumigen Nebenrollen.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen momentan am meisten Freude? Computer und Drucker schienen kaputt, haben nach einer Pause Selbstheilungskräfte entwickelt und funktionieren einfach wieder, welche Erleichterung.