Menschenhandel leicht rückläufig

WIESBADEN dpa ■ Der Menschenhandel mit Prostituierten aus Osteuropa ist offenbar zurückgegangen. In einem gestern veröffentlichten Lagebericht vermutet das BKA hinter diesen Zahlen aber vor allem statistische Gründe und hält die Dunkelziffer für sehr hoch. Danach sank 2005 die Zahl der Ermittlungsverfahren von 370 auf 317, die der festgestellten Opfer von 972 auf 642 und die der Tatverdächtigen von 777 auf 683. Die Daten seien mit den Vorjahren jedoch nur eingeschränkt vergleichbar, weil Verfahren seit 2005 nicht mehr beim ersten Verdacht, sondern erst nach Abschluss der Ermittlungen erfasst würden. Möglicherweise wichen Polizeibehörden im Lauf des Verfahrens mitunter auf leichter beweisbare Delikte aus. 86 Prozent der Opfer stammten aus Europa. 199 Opfer waren nach eigenen Angaben mit der Prostitution einverstanden. Bei den Tatverdächtigen dominierten die Deutschen mit 41 Prozent, gefolgt von Türken, Rumänen und Bulgaren.