Habeck gegen Genmais

MAIS 1507 Schleswig-Holsteins Umweltminister lehnt die Zulassung und den Anbau ab und kritisiert die Bundesregierung, die sich enthalten will, wenn die EU heute abstimmt

„Eine Enthaltung bedeutet aber de facto ein Ja“

ROBERT HABECK, GRÜNE

Schleswig-Holsteins Umwelt und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich gegen die Zulassung des Anbaus des gentechnisch veränderten „Mais 1507“ ausgesprochen. Anlass: Am heutigen Dienstag stimmen die EU-Staaten über die Zulassung ab. „Aus unserer Sicht wurde der Mais nicht ausreichend geprüft“, sagte Habeck am Montag in Kiel.

Der Mais enthalte neben einer Herbizidresistenz auch ein Insektengift, dessen Unbedenklichkeit gegenüber bestimmten Organismen wie Schmetterlingen nicht nachgewiesen wurde.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, sich bei der Abstimmung zu enthalten. „Eine Enthaltung bedeutet aber de facto ein Ja“, kritisierte Habeck. Damit missachte die Bundesregierung, dass die Mehrheit der Bevölkerung den Gen-Anbau ablehnt.

Die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU), sich für eine Ausstiegsklausel für die Bundesländer stark zu machen, bezeichnet Habeck als „Notnagel“. Letztlich könne die Bundesregierung gleich den Einstieg in den Anbau von 1507 ablehnen, betonte er. Schleswig-Holstein würde jedoch eine Ausstiegsklausel prüfen und möglichst umsetzen.

Der gentechnisch veränderte Mais 1507 produziert nach Angaben von Greenpeace ein Insektengift. Für Schmetterlinge, Bestäuber, Bodenorganismen, Wild und Nutztiere könne derzeit keine verlässliche Risikoabschätzung erfolgen.  (epd)