russen über kuba und castro
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Das ehemalige KPdSU-Zentralorgan Prawda kommentiert die vorläufige Übergabe von Fidel Castros Ämtern an seinen Bruder Raúl: Von Vorfreude erfasst, jubeln in Miami Fidel Castros Feinde. Doch dieser Jubel ist viel zu voreilig. Denn die Vorstellung, mit dem Abgang von Fidel Castro werde sich Kuba automatisch der „Familie der freien Nationen“ angliedern, ist naiv. Ein Land, das eine 40-jährige Blockade und den Verlust seines wichtigsten Verbündeten Russland überstanden hat, ist durchaus in der Lage, für seine Bedürfnisse selbst zu sorgen – auch wenn natürlich der Lebensstandard der Kubaner ohne die Erschütterungen von außen jetzt wesentlich höher sein könnte.

Kommersant aus Moskau spekuliert über die Zukunft Kubas nach Fidel: Wenn Castro stirbt, werden die Fidel-Funktionäre auf Kuba wohl zunächst an der Macht bleiben. Im Rahmen des bestehenden Regimes werden sie jedoch eine gewisse Liberalisierung des politischen Kurses auf der Insel herbeiführen müssen. Denn ohne Fidel Castro fehlt ihnen die moralische Legitimation zur vollen Aufrechterhaltung der heutigen Staatsordnung. Wahrscheinlich wird irgendwann ein kubanischer Putin erscheinen und seine Form der „souveränen Demokratie“ entwickeln. Aber auch Blutvergießen kann wie bei all diesen Veränderungen nicht ausgeschlossen werden.