CARLOS ZAMBRANO, NEULING
: Glückloser Welpe

■ ist peruanischer Nationalspieler und kommt auf Leihbasis für zwei Jahre von Schalke 04 zum FC St. Pauli.Foto: dpa

Sein Pflichtspieldebüt für den FC St. Pauli hat er sich anders vorgestellt – anders als diese Pokal-Blamage beim Viertligisten in Chemnitz. Dass er selbst noch dazu in der spielentscheidenden Szene den Torschützen Andreas Richter aus den Augen verloren und beim Versuch, ihn doch noch einzuholen, nur den eigenen Mitspieler Fabian Boll umgerannt hat: Das alles hat für Carlos Zambrano den Beginn seiner Zeit beim Hamburger Neu-Bundesligisten schon zu einem ziemlich kläglichen gemacht.

Sicher: Die Hamburger Offensivabteilung hätte drei, vier Tore schießen müssen gegen den unterklassigen Gegner, und sein Malheur so vergessen lassen. Aber weil es ganz anders kam, verließ Carlos Augusto Zambrano Ochandarte den Chemnitzer Platz wie ein begossener Pudel. Und muss nun darum bangen, beim Bundesligastart überhaupt wieder auf dem Feld zu stehen.

Dabei war der Wechsel des peruanischen Nationalspielers von Schalke 04 ans Hamburger Millerntor mit viel Vorschusslorbeeren begleitet worden. Immerhin zehnmal durfte der heute 21-Jährige schon in der peruanischen Nationalelf antreten, und auch Felix Magath ließ ihn in der vergangenen Saison immerhin 16-mal für Schalke spielen. Und so stand er als einzige von insgesamt fünf Hamburger Neuverpflichtungen nun von Beginn an auf dem Platz – um nach fünf Minuten zu patzen.

Weil St. Paulis Trainer Holger Stanislawski aber an das Potenzial des für zwei Jahre ausgeliehenen Innenverteidigers glaubt, genießt Zambrano eine Art Welpenschutz und darf – zumindest vereinzelt – Fehler machen. Worauf er sich allerdings keinesfalls ausruhen darf: Mit Morena, Gunesch und Thorandt und Zambrano verfügt das Team vom Millerntor zurzeit über noch drei Innenverteidiger, denen der Trainer Bundesligatauglichkeit bescheinigt. MARCO CARINI

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