… WAS MACHT EIGENTLICH ... Basketballriese Dirk Nowitzki?
: Für ganz wenig Aufsehen sorgen

Es ist dann doch noch ein bissschen gekreischt worden. Gestern schrieb Dirk Nowitzki zusammen mit Tony Parker, einem anderen Basketballer aus der NBA, der amerikanischen Superliga mit den besten langen Männern unter den hohen Körben, Autogramme in einem Sportladen in der Tauentzienstraße.

Doch schon nach einer halben Stunde war alles wieder vorbei. Die Kreischerinnen schwiegen wieder, die großen Augen kleiner Streetballer schrumpften auf Normalmaß. Der Weltsportriese Nowitzki, der mit seinen 2,13 Metern Körpergröße nur unwesentlich kleiner ist als der Fernsehturm, war wieder verschwunden – und mit ihm das Interesse für seine Person.

Der beste deutsche Basketballer der Welt ist in der Stadt – und kaum einer nimmt ihn wahr. Vor dem Teamhotel der Nationalmannschaft an der Straße des 17. Juni mussten keine Absperrgitter aufgebaut werden, die Polizei musste ihre Präsenz nicht erhöhen und es gibt auch nirgends eine Fanmeile.

In weniger als drei Wochen beginnt die Basketball-WM in Japan. Heute und morgen spielen Deutschland, Frankreich, Italien und die Türkei zu Vorbereitungszwecken in der Max-Schmeling-Halle um den Supercup. Vier europäische Eliteteams „allererster Wahl“, wie Bundestrainer Dirk Bauermann sagt. Für beide Veranstaltungstage gibt es noch Karten. Trotz Nowitzki, dem Beckenbauer des Basketballs, dem Boris Becker der Körbe. Gulliver macht eine Reise nach Liliput – und keiner schaut zu ihm auf. ARUE FOTO: AP