Neumann im Neubau

BAUSTELLENBESUCH In einem halben Jahr soll die Kunsthalle Eröffnung feiern – mit viel Videokunst

Oben ist das Direktorenzimmer – natürlich mit dem besten Blick

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) ließ sich gestern von Kunsthallen-Direktor Wulf Herzogenrath über die Museums-Baustelle führen: Schließlich bauen nicht nur Kunstverein und Land. Auch der Bund hat ein Drittel der Kosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro übernommen.

Der Umbau der Kunsthalle war längst nötig. Entscheidende Bereiche wie die Sicherheits- und Klimatechnik oder die Anlieferungszone, die sich nun im Haus befindet, mussten laut Museum auf den neuesten Stand gebracht werden, um den Anforderungen internationaler Leihgeber und den Standards der Versicherungen zu genügen. Nur so sei es möglich, weiterhin hochkarätige Ausstellungen zu zeigen.

Neumann sieht der geplanten Eröffnung im späten Frühjahr 2011 optimistisch entgegen. Er sei „sehr angetan vom Zwischenstand“, so der Kulturstaatsminister. Tatsächlich herrscht kein Baustellenchaos: Putz- und Estricharbeiten sind schon fast abgeschlossen, und im obersten Stockwerk befinden sich bereits große Fensterfronten, die den Blick über die Stadt ermöglichen. Hier wird auch das zukünftige Büro des Museumsdirektors eingerichtet – „natürlich mit dem schönsten Ausblick“, wie Neumann bemerkte.

In zwei Monaten will man den Termin der Wiedereröffnung bekannt geben. Auf dem Papier bereits fertig ist allerdings die neue Dauerausstellung. Umfangreicher als bislang soll die eigene Sammlung präsentiert werden. Dabei wird vor allem ein Akzent auf die französische Kunst von der Romantik bis zur klassischen Moderne liegen, ein weiterer auf Herzogenraths Lieblingsgebiet – den Arbeiten der Videokunst und neuer Medien. Diese wurden fast ausnahmslos in den vergangenen 16 Jahren in seiner Regie erworben und teilweise noch nicht gezeigt. JANA HANNEMANN/taz