Sylt in Flammen

FEUERALARM Bei Bränden auf der Nordsee-Insel ist wahrscheinlich Schaden in Millionenhöhe entstanden. Mehr als 400 Menschen mussten ihre Unterkünfte verlassen, die Bürgermeisterin vermutet Brandstiftung

Bürgermeisterin Petra Reiber sprach von fünf Brandorten mit elf Brandherden

Auf Sylt jagte mitten in der Nacht zum Montag ein Feueralarm den nächsten. Etwa 400 Menschen mussten ein Hotel in Wenningstedt und die Volkshochschule Klappholttal bei List verlassen. Laut Polizei gab es jeweils rund 200 Betroffene. Sie kamen vorübergehend in einer Halle des Sylter Flughafens unter. Bürgermeisterin Petra Reiber sprach von fünf Brandorten mit elf Brandherden auf der Nordsee-Insel. Sie persönlich vermute Brandstiftung, sagte Reiber. Die Kripo ermittelt. Der gesamte Sachschaden könnte Millionenhöhe erreichen.

Die Feuer wurden zwischen 1.30 Uhr und 4.30 Uhr gemeldet; alle Sylter Wehren waren bis zum Morgen im Dauereinsatz. Am schlimmsten betroffen war die Volkshochschule Klappholttal. „Wir haben zwei Gebäude verloren“, sagte Wehrführer Andreas Fließ. So brannte das Wirtschaftsgebäude samt Speiseräumen ab. Zerstört wurde auch eine Baracke mit Unterkunftsräumen.

Auf dem 7,5 Hektar großen Gelände der Volkshochschule stehen insgesamt rund 150 kleine Häuser mit 250 Betten. Der Sachschaden hier wird auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt. Bis zu 150 Feuerwehrleute aus fast allen Inselorten waren hier im Einsatz.

Im Wenningstedter Vier-Sterne-Hotel Lindner mussten nach dessen Angaben rund 250 Gäste das fast direkt am Strand gelegene Haus verlassen, nachdem Feuer im Keller eines Nebengebäudes ausgebrochen war. Erst in der Nacht zum vorigen Donnerstag hatte es in einem Appartementhaus in Westerland einen Kellerbrand gegeben. Daraufhin mussten rund 60 Menschen in der Flughafenhalle übernachten.

„Die Ermittlungen dauern an“, sagte Polizeisprecherin Kristin Stielow. Auch Müllcontainer in Westerland und ein Holzschuppen in Wenningstedt in der Nähe des Hotels Lindner brannten. Ebenfalls betroffen war laut Bürgermeisterin Reiber ein Seniorenpflegeheim in Westerland, das die Bewohner aber nicht verlassen mussten. (dpa)