Nicht nur Grüne quälen die Putenministerin

GROTELÜSCHEN Im Landtag hagelt es Kritik, zudem soll die Politikerin eine Morddohung erhalten haben

Ein Problem für die Ministerin, „und zwar ein riesengroßes“ sah Meyer in den Dokumenten

Wegen ihrer Verstrickung in tierquälerische Putenhaltung gerät Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen (CDU) mehr und mehr in Bedrängnis: Im Landtag erklärte Grünen-Politiker Christian Meyer es für erwiesen „dass die Ministerin an der Vertuschung des Putenmastskandals persönlich beteiligt ist“ – mit Verweis auf ein von ihrem persönlichen Faxapparat am 6. August verschicktes Schreiben.

Empfänger: Einer der Puten-Mastbetriebe, die der ARD-Sendung Report Mainz zufolge aktiv Tierquälerei betreiben. Inhalt: Eine vorbereitete Erklärung, in der die Echtheit der von der Tierschutzorganisation Peta aufgenommenen Bilder bestritten wird. Ein Problem für die Ministerin, „und zwar ein riesengroßes“ sah Meyer in den Dokumenten – weil Grotelüschen seit Ausstrahlung des Beitrags betont hatte, die Betriebe seien unabhängig von der Brutfabrik ihres Mannes. Und sie selbst ohnehin nicht involviert. Weshalb auch Landeschef David McAllister die Vorwürfe gegen die Landwirtschaftsministerin als „unsachliche Angriffe“ bezeichnete. Auch eine Morddrohung gegen Grotelüschen habe im Posteingang gelegen, empörte sich der Chef der Landtags-CDU, Karl-Heinrich Langspecht. „Zum Inhalt des Schreibens können wir noch nichts sagen“, sagte ein Sprecher der Polizei Hannover. Das Schreiben werde vom Staatsschutz-Kommissariat ausgewertet. BES