Potsdam-Prozess ohne Publikum

POTSDAM taz ■ Der Prozess gegen fünf junge Potsdamer Linke, die einen Neonazi zusammengeschlagen haben sollen, findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Landgericht gab gestern zum Prozessauftakt einem entsprechenden Antrag der Verteidigung einer der Angeklagten statt. Das Mädchen war zur Tatzeit erst 16 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft wirft den jungen Leuten vor, einen rechtsextremen Teenager verfolgt und mit einem Teleskopschlagstock verprügelt zu haben. Die Anklage wegen versuchten Mordes ließ das Gericht jedoch nicht zu. Die Richter werten die Tat bisher nur als gefährliche Körperverletzung. Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil eine der Angeklagten fünf Monate in U-Haft saß. Ein Verteidiger warf der Anklage gestern am Rande des Prozesses vor, den Fall „aufgeblasen“ zu haben. Zu den Verteidigern gehört auch Gregor Gysi. AGX