Mit Pauken und Trompeten

HYPE-FEEDBACK Das Hamburger Krawall-Trio „1000 Robota“ stellt sein zweites Album „UFO“ vor – mit einem 16-köpfigen Kammerensemble

Blutjung, ungeduldig, ungeschminkt, rabaukig, eigensinnig und ungemein erfolgreich: Nicht nur in Großbritannien war man nach der Debüt-EP „Hamburg brennt“ des Hamburger Trios „1000 Robota“ vor zwei Jahren ganz schnell ganz hin und weg, hat prompt die derzeit „dringlichste“ Band dieser Stadt gerochen und als Referenz gar Steve Albinis „Shellac“ angeführt. So, waren sich alle bald einig, muss Punk heute klingen.

So weit jedenfalls der Hype. Dass sich da alternde Punk-Recken wie „Bad Religion“ als Richter beim Plattengericht nicht „comfortable“ fühlten oder schlicht „Fuck those guys“ urteilten, dürfte die mitreißenden Teenager und ihre nicht selten ein, zwei Jahre älteren Fans wenig interessiert haben: „Wer uns hasst, entscheiden wir“, tönt es selbstbewusst zurück.

Jetzt steht jedenfalls das zweite Album „UFO“ an und wird erwartungsgemäß mit Pauken und Trompeten präsentiert – jedenfalls im buchstäblichen Sinne. Denn um das am 3. September erscheinende Album sofort selbst ins rechte Licht zu rücken, haben die minimalistischen Post-Punker gleich ein ganzes 16-köpfiges Kammerensemble und den Arrangeur Benjamin Scheuer beauftragt, „erstmalig und einmalig“ jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, ganz neue Klangfarbenwelten zu erobern.

Man darf gespannt sein, was dabei herausgekommen ist, sinnieren „1000 Robota“ doch auf „UFO“ höchstselbst: „Es ist schade, dass vieles nicht mehr einfach ist.“ Und bekanntlich kann man mit Pauken und Trompeten auch ganz gehörig – durchfallen.ROBERT MATTHIES

■ Sa, 21. 8., 22 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20