Der Staat hilft den Banken

Starthilfefonds für Existenzgründer wird um 1,5 Millionen Euro aufgestockt – weil die Banken kaum noch Kredite geben

Der Bremer Starthilfefonds für ExistenzgründerInnen wird von sechs auf 7,5 Millionen Euro aufgestockt. Das gab Arbeitssenatorin Karin Röpke (SPD) gestern bekannt. Zudem werden künftig drei weitere Förderinstrumente angeboten.

Das so genannte Flankierungsdarlehen soll helfen, wenn EigentümerInnen kleinerer Unternehmen Probleme haben, einen Nachfolger zu finden – in Bremen über 500-mal im Jahr der Fall. Oftmals, so Röpke, hätten Angestellte durchaus Interesse an einer Übernahme, bekämen aber von Banken keinen Kredit. Der Fonds könne dann einen Teil der Kreditsumme übernehmen, was die Sicherheit für die Banken erhöhe. Gleiches gilt, wenn Banken keinen Kredit für betriebsnotwendige Investitionen gewähren. In diesem Fall kann der Fonds bis zu 25.000 Euro zur Verfügung stellen.

Bis zu 10.000 Euro können ExistenzgründerInnen in Form eines so genannten Mikrodarlehens erhalten. Auch Arbeitslose und Personen ohne Eigenkapital sollen so die Chance zur Gründung eines eigenen Betriebs haben. Voraussetzung ist ein tragfähiges Konzept.

Seit 1984 seien durch Gelder des Fonds mehr als 1.600 Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen worden, sagte Röpke. Anlass der Erweiterung, unterstreicht Joachim Grollmann, Geschäftsführer der Bremer Investitionsgesellschaft (big) sei eine „zunehmend restriktive Kreditvergabepraxis der Banken an Existenzgründer“. Das bestätigt Alexander Mohanty, Sprecher der KfW Bankengruppe: „Gerade Gründer und junge Unternehmen haben es schwer, Kredite zu erhalten, weil sie für Banken und Sparkassen ein höheres Ausfallrisiko darstellen.“

Begrüßt wird die Ausweitung des Fonds vom Bremer Verein Frauen in Arbeit und Wirtschaft. „Für Menschen, die aus der Arbeitslosigkeit kommen, sind gerade die neuen Mikrodarlehen hilfreich“, weiß Susanne Bukta, zuständig für Existenzgründungsberatung für Migrantinnen. Ähnlich sieht man das bei der Bremer Existenzgründungsinitiative b.e.g.i.n. „Es gibt viele vernünftige, kleinere Gründungsvorhaben, die ohne den Fonds nicht umgesetzt werden können, weil die Finanzierungsmöglichkeiten fehlen“, sagt Koordinator Harm Wurthmann. del