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Ingebrigt Sørfonn (56), stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Christlichen Volkspartei Norwegens und Vorsitzende der Parlamentariergruppe „Freunde Israels“ hat die „nicht ausbalancierte“ – da zu israelkritische Berichterstattung – der norwegischen Medien zum Nahostkonflikt kritisiert. Sie empfahl bei einer Kundgebung, sich stattdessen am US-Nachrichtensender CNN zu orientieren, der „ausgeglichener“ berichte. Rund 200 Menschen hatten am Montag in Oslo mit Parolen wie „Stoppt den Antisemitismus von Dagbladet“ gegen die ihrer Ansicht nach zu israelkritische Haltung in Teilen der norwegischen Presse demonstriert. Marius Gaarder, Vorsitzender der Organisation „MIFF – Med Israel for fred“ („Mit Israel für den Frieden“) warf der aktuellen Nahostberichterstattung der Presse, vor allem einer Karikatur in der liberalen Tageszeitung Dagbladet, die Israels Premier Olmert als KZ-Kommandanten zeigte (taz vom 2. 8.), vor, zum Anwachsen antisemitischer Stimmungen in Norwegen beizutragen. (rwo)

Der Bezahlsender Premiere (15) ist in die Verlustzone gerutscht. Wegen einer Bilanzbereinigung machte der Konzern im zweiten Quartal einen Verlust von rund 139 Millionen Euro nach einem kleinen Gewinn im Vorjahreszeitraum. Auch operativ schrieb das Pay-TV-Unternehmen wegen der Kosten bei der Fußball-WM rote Zahlen. Die Zahl der Abonnenten sei nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte seit Ende des ersten Quartals allerdings nur um gut 79.000 auf 3,44 Millionen Kunden gesunken, teilte Premiere gestern mit. Senderchef Georg Kofler setzt jetzt auf die im Juli vereinbarte Kooperation mit dem neuen Ligarechte-Inhaber Arena, mit der Premiere nun im Kabel „ohne wesentliche finanzielle Vorleistungen die Bundesliga in 14 von 16 Bundesländern anbieten“ könne. (dpa/taz)

Die Nachrichtenagentur Reuters (154) hat die Zusammenarbeit mit einem freien Fotografen im Libanon gekündigt, nachdem dieser ein Bild von einem israelischen Luftangriff auf Beirut durch zusätzliche Rauchsäulen verändert hatte. „Das ist ein ernsthafter Verstoß gegen die Standards von Reuters, und wir werden keine Bilder mehr von ihm akzeptieren oder nutzen“, erklärte Reuters in London. (rtr)