Plastiktüten fürs Weltklima

AIRPORT-DEMO Um gegen den Kohlendioxid-Ausstoß des Flugverkehrs zu protestieren, blockierten Mitglieder des Klimaplenums das Bremer Ryanair-Terminal – und verteilten Sand in Folienbeuteln an die Wartenden

Rund 60 AktivistInnen des Bremer Klimaplenums protestierten am Samstag am Bremer Flughafen gegen die Klimaschäden durch den Flugverkehr. Unter dem Motto „Shut down Airport Bremen“ hielten sie eine Kundgebung vor dem Flughafengebäude ab.

Zuvor waren Demonstrierende ins Terminal 2 gezogen, wo die Flüge der Billig-Linie Ryanair abgefertigt werden. Begleitet von einer Sambagruppe führten sie eine Tanzperformance auf und skandierten Parolen wie „Flieger hoch – Klimatod“ oder „CO2 durch Flugverkehr – all das kommt von Ryanair“. Die Polizei duldete die Aktion.

An die aufs Check-In für Flüge nach Berlin, Memmingen und Zadar in Kroatien wartenden Passagiere verteilten die Demonstranten kleine mit Sand gefüllte Säckchen. An ihnen hing ein Wüstenbild, versehen mit dem Dank für die „freundliche Unterstützung der Verwüstung“. In Redebeiträgen wiesen die Aktivisten auf die wachsenden sozialen und ökologischen Folgen des unverminderten Ausstoßes von Kohlendioxid hin: Durch Verwüstung und Überschwemmungen werde Ackerland in einem solchen Ausmaß zerstört, dass künftig bis zu 500 Millionen Menschen mehr als heute hungern müssten. In Folge der Erderwärmung werde eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten aussterben, die Ernährungssicherheit sei bedroht. „Der boomende Flugverkehr beschleunigt den Klimawandel erheblich,“ sagte ein Redner. „Das Recht auf Leben von Millionen Menschen ist dadurch bedroht.“

Die Reisenden nahmen Flugblätter und Sandsäckchen entgegen. „Ich fliege ja auch nur ganz selten“, rechtfertigte sich ein älterer Herr. Aber „das mit dem Klima“, da sei „ja schon was dran“, meinte er. CJA