Vormerken
: Fünfzig Jahre nach dem großen Sprung von Yves Klein vertraut man in den Sophiensælen auf die Macht einer guten Geschichte in der Kunst

Die zwei oder drei Dinge, die man von Yves Klein weiß: Zuerst die großartigen Bilder, die der französische Künstler (1928–62) hinterlassen hat. Diese monochromen Farbflächen in einem unglaublichen Ultramarin, die den Betrachter einfach verschlucken können und mit einer neuen Seherfahrung wieder ausspucken. In seinen Performances ließ Klein manchmal in solchem Blau bepinselte Aktmodelle sich über Leinwände wälzen, was man halt aus der Zeit heraus verstehen muss, in der sich die Avantgardekunst in den Galerien gern nackig machte. Und drittens gibt es da dieses schöne Foto von Yves Klein, „Der Sprung ins Leere“, mit dem der Künstler 1960 bewiesen haben wollte, dass er auch noch zu fliegen versteht. Bei der Dokumentation handelt es sich natürlich um eine Fotomontage, die nun, 50 Jahre nach dem Sprung, als Ausgangspunkt für eine Performance in den Sophiensælen genommen wird, mit der Jochen Roller und Florian Feigl ab Mittwoch in einen Dialog mit Yves Klein treten wollen. Dabei wird in „Void“ durch eine Gedankengalerie geführt und in Versuchsanordnungen wird die Rolle von Fälschungen und die Macht guter Geschichten in der Kunst thematisiert. TM

■ „Void“: Sophiensæle, Sophienstraße 18. 25./28 August, 18/20/22 Uhr. 26./27. August, 20/22 Uhr. 13/8 €