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: Gebühren sind Fakt

Das überzeugt keinen Studenten: Auch wenn nicht klar ist, was genau die Universität Düsseldorf mit der Gebührenfreiheit für Anfänger bezwecken will – mehr Studenten wird sie kaum bekommen. Kein Nachwuchsakademiker wird sich für ein Studium in der Landeshauptstadt entscheiden, nur um zum Start 500 Euro zu sparen. Schließlich suchen die Studenten ihre Hochschule immer noch überwiegend nach der Nähe zu ihrem Wohnort aus. Und wer 2007 in Düsseldorf das Studium beginnt, wird sich nach einem halben Jahr auch einreihen in die Menge der Bezahlstudenten.

KOMMENTAR VON MORITZ SCHRÖDER

Nun geht es also um Detailfragen. Zu verhindern sind die Gebühren nicht mehr. Auch die Aktivisten an den Hochschulen sollten jetzt nach vorne schauen: Damit das neue Geld nicht ähnlich versickert wie die Einnahmen von den Langzeitstudenten, müssen sie Forderungen stellen. Wer besonders hart von der Hochschulmaut getroffen wird, sollte etwa davon ausgenommen werden. Demokratische Sondergremien müssen her, in denen die Studis die Mehrheit stellen. Dort sollten die Zahler über die Mehreinnahmen bestimmen; ob etwa mehr in neue Laborplätze oder in Tutorien fließen soll. Damit die 500 Euro nicht auf immer und ewig an den Studenten kleben bleiben, sollten sie fordern, dass nach einigen Semestern neu über die Gebühren entschieden werden muss.

Auch wenn die allgemeinen Studiengebühren viele vom Studium abhalten werden. Es hilft jetzt nichts, nach der politischen Niederlage zu resignieren. Es gibt viele neue Probleme, die auf die Unis und FHs zukommen. Zum Beispiel das Hochschulfreiheitsgesetz oder die steigenden Studentenzahlen in den kommenden Jahren. Zusammen mit den Professoren, die nicht weniger von diesen Änderungen betroffen sein werden, sollten sie kritische Fragen an das Land stellen: Zum Beispiel, ob es endlich bereit ist, in das Hochschulsystem auch Geld zu investieren.