Wasser ans Café Sand tragen

Umweltverbände maßen – und fanden kaum Nitrat in der Weser

Ungewöhnlicher Andrang gestern Nachmittag auf der Kinderspielwiese beim Café Sand: Die Umweltverbände Aktionskonferenz Nordsee, Robin Wood und VSR-Gewässerschutz haben zum öffentlichen Wassertest eingeladen. Vor dem zum mobilen Labor umgebauten Wohnwagen steht eine lange Schlange. Die Wartenden halten Einmachgläser und Plastikflaschen, gefüllt mit Proben aus ihren Gartenbrunnen. „Ich habe seit ein paar Wochen einen Brunnen, aus dem kommt nur braunes Wasser“, sagt einer. Nun wolle er „auf Nummer sicher gehen“.

An Ort und Stelle untersucht wurde gestern nur der Nitratgehalt. Ob und in welcher Konzentration daneben noch Eisen, Schwermetalle, Ammonium, coliforme Keime und andere ungeliebte Stoffe im Wasser schwimmen, erfahren die KleingärtnerInnen erst in zwei Wochen – so lange dauert die Analyse.

Für Weser und Werdersee gaben die Umweltverbände – auf Basis der regelmäßigen städtischen Messungen – gestern Entwarnung. „Vom Schadstoffgehalt her ist das Baden in der Weser zur Zeit unbedenklich“, sagte Annegret Reinecke von Robin Wood. Die – selbst gemessene – Nitratbelastung ist mit sieben Milligramm pro Liter ebenfalls als gering einzustufen. Im Winter trage die Weser mit 20 Milligramm pro Liter jedoch erheblich zur Nitratbelastung der Nordsee bei, so Reinecke.