DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Augen auf bei der Namenwahl

Was sagt uns das? Kevins kriegen schlechtere Noten als Jakobs

Der Bruder eines Schulfreundes hieß Kevin. Die Eltern waren keine Asozialen, sondern Englandfans. Und doch würden sie sich die Namenwahl heute wohl dreimal überlegen, hat eine Studie der Uni Oldenburg doch ergeben, dass Kevins und Chantals nicht nur für dümmer gehalten werden als Maries und Jakobs, sondern auch schlechter benotet. „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“, gab eine befragte Lehrerin zu Protokoll. Skandal? Nö. Allzu große Empörung ist fehl am Platz, belegt die Studie doch nur, was alle schon immer geahnt haben: dass auch Lehrer nicht frei sind von Vorurteilen und Abneigungen, die sie in ihrer Notengebung beeinflussen. An Namen lässt sich das nur besonders schön ablesen. Der Vater meines Schulfreundes kennt das wohl auch aus eigener Erfahrung: Er ist selbst Lehrer. DENK