TOD EINES MASSEURS: KEIN ABSTIEG MIT HERMANN RIEGER
: Heilende Hände im Himmel

BERLIN dpa/taz | Hermann Rieger ist tot. Der ursprünglich aus Bayern stammende „Kultmasseur“ (dpa) walkte lange Jahre den HSV durch und kehrt nun mit 72 Jahren in die ewigen Jagdgründe der Massage ein. Dort wird er auf andere legendäre Masseure treffen – wie Erich Deuser, der in Bern 1954 die Herberger-Elf zum WM-Titel knetete. Seither war Deuser als „Mann mit den heilenden Händen“ bekannt, berühmt wurde auch das von ihm erfundene „Deuserband“, mit dem die Muskulatur trainiert werden kann. Und da ist noch Mário Américo, der mythische Masseur der brasilianischen Nationalelf. Bei sieben Weltmeisterschaften betreute Américo die Seleção mit Amazonas-Tinkturen und angeblich auch Voodoo-Zaubereien. Hermann Rieger aber starb wohl, um den Abstieg seines geliebten HSV nicht miterleben zu müssen. Möge der Kneter des Nordens in der Riege der himmlischen Masseure seinen ewigen Frieden finden.