ALS DIE ERSTEN MOTOREN IN DER WÜSTE KNATTERTEN – DIE CHRONIK EINER PIONIEREPOCHE

„Die 6-Rad-Renaults werden mit Confort-Reifen der Größe 775 zu 145 ausgerüstet (…). Seinen ersten öffentlichen Auftritt in Afrika hat das neue Wüstenfahrzeug im Dezember 1923. Die Firma Renault (…) organisierte eine Fahrt von Touggourt, über El Qued nach Touzeur und zurück.“ Zugegeben, der voluminöse Band über „Die Erschließung der Sahara durch Motorfahrzeuge 1901–1936“ ist zweifelsohne ein Liebhaberstück, für Freunde von Motorfahrzeugen, aber vor allem für Freunde der Wüste. Es ist ein wunderschönes Dokument mit vielen alten Fotos und Karten über eine Pionierepoche. Damals, als hervorragende Organisatoren, Fahrer, Mechaniker und Techniker zum ersten Mal mit dem Auto oder dem Motorrad die Sahara durchfuhren. Beseelt vom Entdeckergeist und fasziniert von der Wüste, ihren Herausforderungen und Landschaften. Und sie brachten nicht nur neue Daten und Materialien für wissenschaftliche Zwecke mit, sondern auch neue Routen. Sie waren die eigenwilligen Vorläufer eines selbst organisierten Reisens.

Die Bücher des Belleville Verlags in München sind sprechende Bände der Wüstenbegeisterung. Kleine Geheimtipps für jeden, der die große Leere liebt. EDITH KRESTA

Werner Nöther: „Die Erschließung der Sahara durch Motorfahrzeuge 1901–1936“. Belleville Verlag, 2003, 832 Seiten, mit Karten und Fotos, 74 Euro