ALEXANDER LEVY
: Von Wandfragmenten über Zivilisationen bis in die eigene Psyche

Vor Jahren wohnte ich einer Diskussion bei, in der zwei Kuratoren über John von Bergens Oevre stritten. Dem einem erschien seine Arbeitsweise reaktionär. Der andere, leider wenig Argumente vorbringend, lehnte diesen Vorwurf ab. Zurecht. Denn kaum ein zeitgenössischer Skulpteur drückt in nahezu abstrakter Sprache solch rohe Gewalt aus, die weit über den Ort hinaus geht, an den das Werk gebunden zu sein scheint. Brutalität im Sinne von zerstörten Lebensräumen gibt es fast überall, sodass selbst Bilder drastischer Begebenheiten kaum noch berühren. Von Bergen setzt aber vielmehr bei dem psychologischen Wahn eines Roman Polanski an, wie er ihn in „Ekel“ zeigt und sprengt somit die Ortsgebundenheit obwohl gerade seine Arbeiten oft sehr real mit den Architekturen verbunden sind, in denen sie gezeigt werden. Am 21. 2. findet um 18.30 Uhr ein Gespräch zwischen John von Bergen und Jonathan Lethem in der Ausstellung statt. MJ

■ Bis 1. 3., Di–Sa, 11–18 Uhr, Rudi-Dutschke-Straße 26