Massenfestnahme bei Razzia in Bagdad

US-Streitkräfte nehmen 60 mutmaßliche Extremisten in Gewahrsam. Verstärkung der US-Truppen geht weiter. Mindestens sieben Tote bei Anschlägen und Überfällen im Irak

BAGDAD ap ■ Bei einer Razzia während einer Trauerfeier in Bagdad haben die US-Streitkräfte nach eigenen Angaben 60 mutmaßliche Extremisten festgenommen. Die Männer hätten vermutlich Verbindungen zu einer Al-Qaida-Zelle, die für eine Serie von Autobombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt verantwortlich sei, teilten die Truppen am Samstag mit. Die Verdächtigen seien am Freitag im südlichen Stadtteil Arab Dschabur aufgegriffen worden.

Es war die erste Massenfestnahme, seit die US-Streitkräfte in der vergangenen Woche mit der Verstärkung ihrer Truppen in Bagdad begannen. Insgesamt sollen 12.000 zusätzliche amerikanische und irakische Soldaten in der Hauptstadt stationiert werden. Es gibt aber keine offiziellen Informationen, wie viele von ihnen eingetroffen sind.

US-Generalstabschef Peter Pace räumte am Samstag anlässlich eines Besuchs in Bagdad ein, noch bis vor einem Monat habe die Militärführung gehofft, die Zahl der im Irak stationierten Soldaten verringern zu können. Seither habe die Gewalt zwischen irakischen Sunniten und Schiiten aber deutlich zugenommen, sagte Pace.

Bei einem Anschlag auf ein Geschäft in Basra, das CDs mit Predigten und Interviews des radikalen Predigers al-Sadr verkauft, wurden am Samstag zwei Menschen getötet. Bei Feuerüberfällen kamen mindestens fünf weitere Iraker ums Leben.