die taz empfehlung
: Romantik auf die Schnelle

Von der Liebe wird gern gefordert, dass sie halten soll. Manchmal sogar den Rest eines Lebens lang. Nahe liegend also, dass Filmemacher die Liebe selten unter einer Filmlänge von 90 Minuten abhandeln, lieber noch wählen sie das Melodram als Genre und legen das Werk als Mehrteiler an. Interessant ist von daher die Idee, die Liebe in maximal 14 Minuten Länge abzuhandeln, sie also in einen Kurzfilm zu packen. Und dabei nicht nur den unverbindlichen Flirt, sondern auch „sinnliche Dramen“ zu inszenieren – das jedenfalls verspricht die Hamburger Kurzfilmagentur mit ihrem Programm „Romanze in Kurz“, das heute Abend im B-Movie gezeigt wird.

Es stehen Filme aus den USA, Italien, Israel und Deutschland zur Auswahl, allesamt frühere Einreichungen zum Internationalen Kurz Film Festival, das die Kurzfilmagentur jährlich veranstaltet. „Verkitschte, schmalzige, emotionale“ Filme werden es werden, allesamt eher unbekannt, sagt Giuseppe Gagliano, der das Programm zusammenstellen wird. Mit insgesamt sechs bis sieben Filmen ist zu rechnen – am Ende werden dann doch wieder 90 Minuten daraus.

Nun wird zum großen Liebes-Tennis heute Abend wohl auch der kleine Flirt gehören, aber in jedem Fall gilt: Es werden vor allem narrative Filme sein. Kleine Geschichten also, was mutig ist: Gerade bei Gefühlsangelegenheiten kann das Erzählen ins peinliche Kippen, wohingegen es der Experimentalfilm mit seiner Unverbindlichkeit leicht hat. Das genaue Programm entscheidet sich erst heute, kurzfristig, so wie die Filme kurz sind. KLI

Romanze in Kurz, 20 Uhr im B-Movie, Brigittenstrasse 5