POESIE LIEGT IN DER LUFT
: Im Lustgarten regnet es Gedichte

Man hätte meinen können, es wären Geldscheine, die ein Helikopter eine halbe Stunde lang über dem Lustgarten in Mitte abwarf. Warum sonst sollten sich rund 8.000 Menschen am Samstagabend mit so viel Verve um Papierschnipsel balgen? Und warum sonst sollten sie so glücklich aussehen, wenn sie einen einfangen konnten (siehe Foto)? Doch es waren „nur“ 100.000 Lesezeichen mit Gedichten von deutschen und chilenischen Poeten, die vom Himmel herabsegelten. Der „Regen der Gedichte“ war ein Höhepunkt der 27. Langen Nacht der Museen, zu der 30.000 Besucher kamen. Mit der gemeinsamen Aktion der chilenischen Künstlergruppe Casagrande und der Literaturwerkstatt Berlin wurde die 200-jährige Unabhängigkeit Chiles gefeiert. SHIRI Fotos: Mike Schmidt