Nicht nochmal Grün

■ betr.: „Die vielen Leben des Herrn Karan“, taz nord vom 26. 8. 2010

Rot-Grün führt wieder in Umfragen. Angesichts des schwarz-gelben Gruselkabinetts sollte einen das freuen. Aber die taz von heute lässt mich zweifeln. Die Mittelschicht schrumpft seit 1999. Was war da noch? Fischer-Schröder ein Jahr im Amt, 2000 die „größte Steuerreform aller Zeiten“. Der Autor schiebt Senator Karan (CDU) satirisch unter, dieser habe Schill 2001 unterstützt, weil „nur Schill – etwa mit dem Einsatz von Brechmitteln – wirklich etwas gegen kriminelle Ausländer unternommen hat“. Aber mit der Erfindung des später als Folter gebrandmarkten Brechmitteleinsatzes kann sich Schill gar nicht schmücken – den hat der rot-grüne Innensenator Olaf Scholz (SPD) eingeführt. Was haben wir noch als Bilanz von Rot-Grün? Kosovo-Krieg, Afghanistan-Krieg, Hartz IV. Aber Windräder. Ich glaube nicht, dass ich nochmal grün wähle. JOHANN KNIGGE, Kiel

Fairer Kompromiss

■ betr.: „Sander spielt den guten König“, taz nord vom 26. 8. 2010

Dieser Vorgang ist gegenüber manch anderen kritikwürdigen Aktionen des niedersächsischen Umweltministers keineswegs skandalös. Ein 22-jähriges Problem, belegt durch zwei dicke Aktenordner, wurde auf Initiative des Landtagsabgeordneten Ronald Schminke aus Hann. Münden für beide Seiten gut gelöst. Eine politische Ministerentscheidung musste her. Dem Land sind circa 9.341 Euro Kosten entstanden. Die Anlieger haben etwa den gleichen Betrag für den Einbau bezahlt. Ein für beide Seiten fairer Kompromiss. Der grüne Schnellschuss geht hoffentlich ins Leere!   VOLKER MUTH, Dransfeld

Gezielte Lüge

■ betr.: „Mit falschen Papieren in den Tod“, taz nord vom 28. / 29. 8. 2010

Nur „einen Fehler gemacht“ hat der Kreis Harburg? Da fasst man sich an den Kopf! Ob nun einE SachbearbeiterIn oder der Ordnungsdezernent persönlich in die Anträge an das Gericht reinschrieb, „es hätte ein positives Personenfeststellungsverfahren gegeben“ – dies kann kein Irrtum gewesen sein: Das war eine Lüge mit dem Ziel, die brutale Abschiebepolitik des CDU-Innenministers Uwe Schünemann rechtswidrig zu exekutieren.  HOLGER GUNDLACH, Hamburg