Verdächtige Kamera

Recklinghäuser Bahnhof wird wegen eines herrenlosen Rucksacks gesperrt. Dritte Falschmeldung der Woche

DÜSSELDORF taz ■ Nach den Bombenfunden in Regionalzügen vor gut zwei Wochen häufen sich in Nordrhein-Westfalen die Meldungen über vermeintlich verdächtige Objekte. Gestern morgen wurde ein herrenloser Rucksack in einem Regionalzug in Recklinghausen gemeldet, der Hauptbahnhof wurde darauf für eineinhalb Stunden gesperrt. Nach einem Einsatz der Polizei wurde Entwarnung gegeben, Hinweise auf Sprengstoff habe es nicht gegeben. In dem Rucksack fanden sich ein Laptop, eine Digitalkamera und diverse Papiere.

Einen Abend zuvor hatte ein verdächtiger Gegenstand in einem offenen Schließfach im Dortmunder Hauptbahnhof die Polizei für Stunden beschäftigt. Erst am späten Abend gab die Bundespolizei Entwarnung: Es habe sich um einen Koffer und eine Reisetasche mit Kleidung, Lebensmitteln und Wolldecken gehandelt, sagte ein Sprecher. Zuvor war der Bahnhof zeitweise komplett gesperrt.

Am vergangenen Wochenende legten sogar zwei Feuerlöscher den Düsseldorfer Flughafen lahm. In den abgestellten Behältern habe sich jedoch nur Löschpulver befunden, berichtete die Polizei am Sonntag. Für die Sprengung der Feuerlöscher, die aus einem nahe gelegenen Laden stammten, wurde ein Teil des Flughafens abgesperrt. Deshalb kam es bei zwei Flügen zu Verspätungen von jeweils 15 Minuten. Unklar blieb, wer die Feuerlöscher dort abgestellt hatte.

Offensichtlich sind Bahn- und ZugkundInnen seit den Bombenfunden vor vierzehn Tagen sensibilisiert. Anfang August hatte ein Schaffner in einem Zug auf der Strecke zwischen Aachen und Hamm in einem weitgehend leeren Abteil einen Koffer gefunden. Mitarbeiter fanden darin eine Gasflasche mit Zündvorrichtung. Zu Motiven und Tätern gibt es bisher keinen Verdacht. JOE