Millionen für die LEG

LEG zieht positive Bilanz. Land hält am Verkauf des Immobilienunternehmens fest. Mieterbund warnt

DÜSSELDORF taz ■ Die Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen (LEG) hat im Geschäftsjahr 2005 einen Überschuss von 23,6 Millionen Euro erzielt. Dies sei das beste Ergebnis seit fünf Jahren, teilte die landeseigene Gesellschaft gestern auf ihrer Bilanzpressekonferenz mit. Noch im vergangenen Jahr hatte die LEG leichte Verluste gemacht. Der Umsatz habe sich vor allem durch den Verkauf von 8.000 Wohnungen um 32 Prozent auf 728 Millionen Euro, sagte Geschäftsführer Ulrich Tappe. Die LEG bewirtschaftet rund 100.000 Mietwohnungen, baut Gewerbe- und Wohnimmobilien und bereitet Brachflächen für neue Nutzungen auf.

In der Jahresbilanz spielte auch die geplante Privatisierung der LEG eine wichtige Rolle. Das Land NRW als Hauptgesellschafter will das Unternehmen im kommenden Jahr verkaufen. „Wir werden unsere operativen Ziele ungeachtet der Diskussionen unverändert konsequent verfolgen“, heißt es aus der Geschäftsführung. Ein von der Landesregierung in Auftrag gegebenes Gutachten soll das Unternehmen neu bewerten und einschätzen, ob die LEG als Ganzes oder ob die begehrte Sparte der Wohnimmobilien privatisiert werden soll. Das Landeskabinett will im Oktober über die Zukunft der LEG entscheiden.

Der Mieterbund in Nordrhein-Westfalen warnte auf einer parallel abgehaltenen Konferenz vor einem Verkauf der LEG. Private Unternehmen könnten einkommensschwache Mieter nicht mit ausreichend Wohnraum versorgen. Eine von Mietervereinen, der Gewerkschaft Ver.di, der LEG-Mieter- und Betriebsräten initiierte Volksinitiative hat bisher 10.000 Unterschriften gegen den Verkauf gesammelt. 66.000 Unterschriften sind nötig, damit sich der Landtag erneut mit dem geplanten Verkauf befassen muss. HOLGER PAULER